Donnerstag, 28. Mai 2009

28.5.2009

Sind wieder zurueck; hurra. Nach 14 Stunden Flug hat uns das Normaloleben in der Schweiz wieder. Alles sauber, selbst Wasser aus dem Wasserhahn koennen wir wieder bedenkenlos trinken. Auch Ö, ä und Ü gibt es wieder, gruener Salat und Eiscreme koennen ohne Bedenken gegessen werden ... aber was machen wir mit dem Kulturschock von 10 Monaten Nomadenleben in Fidschi, Australien, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha und zu letzt Indien?
Etwas wehmütig trinken Chatrina und ich ein Glas Weisswein auf dem letzten Flug von London nach Basel - der Flug, auf dem in umgekehrter Richtung vor 10 Monaten alles begann. Haetten wir in London doch nur "ausversehen" ein anderes Flugzeug genommen, nach Afrika z.B., Sansibar, Kapverden, Namibia, Südafrika ... wir werden wohl die naechsten Jahre etwas zum Träumen haben.

Dienstag, 12. Mai 2009

5.5. 2009 Sarnath

Nur 10 Km von Varanasi entfernt, in Sarnath, liegt die Geburtsstaette einer weiteren Weltreligion, des Buddhismus. Mit einer Autorickshaw machen wir uns auf den Weg dorthin. Nachdem wir ja in Suedostasien die vielen buddhistischen Tempel bestaunen konnten, wollten wir uns den Ort Sarnath, in dem der im 6. Jahrhundert vor Christus in Bodhgaya erlaeuchtete Buddha (Siddharta Gautama) zum ersten Mal den achtfachen Pfad zum Nirvana predigte, nicht entgehen lassen. An der Stelle der ersten Predigt wurde eine 34 Meter hohe Stupa gebaut. In der Naehe steht ein besonderer Banyan-Baum, angeblich ein Ableger des Baumes, unter dem Buddha seine Erleuchtung hatte (= Boddhi-Tree). Bis ins 7. Jahrhundert nach Christus gab es hier 30 buddhistische Kloester und an die 3000 Moenche. Mit Aufkommen des Hinduismus und im Zuge der muslimischen Invasion verlor der Buddhismus in Indien an Bedeutung. Ironie der Geschichte, dass im Gruenderland Indien der Buddhismus kaum mehr eine Bedeutung hat.
Wir besuchen die verschiedenen Sehenswuerdigkeiten und auch einen Jainisten-Tempel, wo wir von einem Laienpriester ein bisschen in die Welt der hiesigen Jainisten eingefuehrt werden. Um es zu kurz zu machen, die haben voll den Knall weg, wenn das so stimmt, wie er uns das erzaehlt hat. Einige Jainisten -Meister z.B. haben sich zu Tode gehungert, damit sie keine Lebewesen mehr durch die Nahrungsaufnahme toeten. Sein Meister habe ihm gesagt, er darf nur noch alle 3 Monate Sex haben, weil ja durch das Ejakulat Bakterien getoetet werden. In der Vorstellung der Jainisten ist alles beseelt, nicht nur das Lebendige, sondern auch Steine und Gewaesser. Ach ja, orthodoxe Anhaenger wuerden sich deshalb auch nicht waschen. Aeusserlich sind sie dann zwar dreckig, aber innerlich seien sie rein. Nun ja, damit genug mit Spinneritis. Da bleibt nur noch zu sagen, die spinnen die Roemer (oder besser die Jainisten).
Damit keine Missverstaendnisse entstehen. Es soll jeder nach seiner Vorstellung und seinem Glauben leben koennen und einige Gedanken der Jainisten haetten mehr Beruecksichtigung verdient. Massentierhaltung ist z.B. meiner Meinung nach nicht noetig, nur damit sich jeder jeden Tag ein Stueck Fleisch auf dem Teller leisten kann. Aber das, was uns der Laienpriester erzaehlt schiesst meiner Meinung nach weit ueber das Ziel hinaus aber vielleicht bin ich ja auch zu pragnatisch oder zu realistisch und zu wenig empfaenglich fuer solch abgefahrene Gedankenwelten. Falls ich also ein Bakterium auf der Tastatur dieses Computers, auf der ich die Blogeintraege schreibe, schon vor mir ins Nirvana geschickt habe, dann sorry, wir sehen uns ja dort wieder.

Samstag, 9. Mai 2009

6.5. - 9.5. Agra

Noch ein weiterer Hotspot steht auf unserer Reisewunschliste, naemlich Agra, etwa 200 Km suedlich von Delhi. Da unser Flugzeug von Varanasi nach Delhi Verspaetung hat wird es richtig knapp, unseren gebuchten Zug von Delhi nach Agra noch zu erreichen. Fuer einmal sind wir froh um die rasante Fahrweise der indischen Taxifahrer. Schlussendlich klappt alles wie am Schnuerchen und nach 1 1/2 Stunden Flug, 20 Minuten rasanter Taxifahrt und 3 Stunden geruhsamer Zugfahrt kommen wir etwas muede in Agra an. Natuerlich werden wir wie immer im Zug angesprochen; woher wir kommen, wohin wir wollen, ob uns Indien gefalle, sie - 3 junge Maenner - seien Cricketspieler und haben sich ein Visum fuer England besorgt, wohnen nicht weit von Agra, sie haetten auch ein billiges Hotel dort und koennten was fuer uns einrichten, es gaebe auch was zu sehen in ihrem Ort ... wir lernen unterwegs viele Inder kennen, die meisten nett und freundlich, einige auch aufdringlich, aber fast alle wollen auch an uns verdienen, uns etwas verkaufen oder sie haetten ein Taxi und koennten uns "very cheap, nearly no money" irgendwo herum fahren. Bei Tempelbesuchen das gleiche. Wir betreten einen Tempel, ein Priester winkt uns freundlich zu sich, macht eine einladende Geste, ihm zu folgen, dann zeigt er uns das Heiligtum, bedeutet uns, dass wir uns setzen sollen, spricht ein kurzes Gebet, setzt uns allen einen roten oder weissen Punkt auf die Stirn, womit wir gesegnet sind. Es liegt auch schon ein Tablette bereit mit mehreren Geldscheinen und nach dem ganzen Klimbim natuerlich die Aufforderung, auch Geld zu geben - und wir geben immer zu wenig. Geben wir 10 Rupien heisst es mit einem Laecheln, wir sollen 50 geben, geben wir 50 werden 100 verlangt. Wir haben uns angewoehnt, wenig zu geben, wir werden ja auch nie gefragt, ob wir das wollen und es wird uns nie gesagt, dass das etwas kostet. Mit einem freundlichen Laecheln verlassen wir die Szenerie dann jeweils - gesegnet sind wir ja dann schon :-). Oh, ich bin am Abschweifen; es ist ja auch schon Abend ... wo waren wir, ach ja im Zug nach Agra und gerade kommen wir dort auch an. Wir verabschieden uns von den Cricketspielern und einer Familie, die wir auch in den 3h kennengelernt haben und werden, wie noch in Varanasi telefonisch mit unserem Hotel in Agra vereinbart, auch abgeholt. Es klappt wirklich alles wie am schnuerchen und wir landen im Hotel Kama, von deren Dachterrasse aus man einen sehr schoenen Blick auf das Taj Mahal hat.


Am naechsten Tag besuchen wir aber zunaechst die Jama Masid - Moschee, die wir aber nicht so besuchenswert finden. Anschliessend geht's in das sehr besuchenswerte Agra Fort, eine der besten Moguln-Festungen Indiens. Von hier hat man immer wieder einen Blick auf das Taj Mahal. Am fruehen Abend laufen wir den Taj Nature Walk entlang, von wo aus man immer wieder einen sehr schoenen Blick auf das Taj Mahal hat mit dem Sonnenuntergang im Hinteregrund - ach, wie romantisch. Vor allem, wenn man ein klein wenig von der Geschichte des Taj Mahal weiss. Der Mogulherrscher Shah Jahan liess den Taj Mahal aus Liebe erbauen, als seine zweite Frau bei der Geburt des 14. Kindes gestorben ist. Das ist aber noch nicht alles. Hollywood haette das Drehbuch nicht dramatischer schreiben koennen. Sein Sohn Aurangzeb hat naemlich irgendwann gemeint, dass er selber das Reich besser leiten kann, als sein Vater Shah Jahan, entmachtete seinen Vater und liess ihn im Agra Fort einsperren, mit Blick auf das Taj Mahal! Die Moguln hatten Sinn fuer Dramatik. Shah Jahan wurde dann uebrigens immerhin neben seiner Frau im Taj Mahal begraben - Ende gut, alles gut.



Am naechsten Morgen steigen wir mit Medea auf das Dach und zeigen ihr aus der Entfernung das Taj Mahal. Das ist naemlich eines der Geburtstagsgeschenke fuer sie, hat sie sich das doch immer gewuenscht - zumindest das Taj Mahal zu sehen. Die Ueberraschung ist gelungen genauso wie die vielen kleinen Geschenke und der Geburtstagskuchen, den wir noch gestern Abend bei einem Baecker in Auftrag gegeben haben - ein Schokokuchen auf indisch.

Und natuerlich besuchen wir in diesen Tagen neben dem Baby-Taj (sehr besuchenswert) und dem Mausoleum von Akbar dem Grossen (auch sehr sehenswert) auch das Taj Mahal; ein wunderschoener Bau, wir koennen uns kaum daran sattsehen. Er ist wirklich so schoen, wie auf vielen Bildern bzw. Fotos zu sehen ist. Beim Besuch der Bauwerke bleibt nur ein kleiner fahler Beigeschmack zurueck, ein Aergernis. Auslaender zahlen naemlich ein vielfaches des Eintrittspreises, den die Inder zahlen. Beim Taj Mahal sind es z.B. 37mal mehr - Inder zahlen 20 Rupien, Auslaender 750 Rupien. Es spricht nichts dagegen, wenn Auslaender etwas mehr zahlen als Inder, sind die meisten Auslaender doch nicht so arm, wie viele Inder. Aber muss der Unterschied das 20 oder 30ig - fache betragen? Die Eintrittspreise werden von der Regierung festgelegt und jeder Taxifahrer, Rickschafahrer usw. muss sich darin bestaetigt fuehlen, von Touristen viel mehr zu verlangen, als von den Einheimischen. Nun denn, wir aergern uns etwas darueber, lassen uns davon aber den Urlaub nicht verderben.

Montag, 4. Mai 2009

2.5. - 5.5. Varanasi

Varanasi ist unglaublich und nur schwer zu beschreiben, abstossend und faszinierend zugleich, wie Indien als Ganzes auch, nur hier noch etwas mehr.
Waehrend des Landeanflugs auf Varanasi meint Timon "oh Papa, wir landen auf einer Baustelle". Ganz so schlimm ist es dann nicht aber doch wieder sehr typisch fuer dieses Land irgendwo zwischen Mittelalter (es gibt immer noch Maedchen, die mit 13 verheiratet werden, es gibt Lepra, verheerende Armut und Pest ...) und Neuzeit (weltweit geschaetzte Computerfachleute, Satelliten, die in den Weltraum geschossen werden, Atombombe ...).

Varanasi ist wie die meisten indischen Staedte laut, quirlig, es wird gehupt bis zum umfallen, die Abgasschwaden beissen in Augen und Lungen, Menschen ueber Menschen, Kuehe, Ziegen (und wahrscheinlich jede Menge Viecher, die man nicht gleich mit blossem Auge sieht), in schwarz gekleidete Musliminnen, z.T. vollstaendig verhuellt in der Stadt der Hindus, die Shiva, dem Gott der Erneuerung und Zerstoerung, geweiht ist. Dazu in Lumpen gehuellte Rickshaw-Fahrer, Schmiede, die am Strassenrand mit Blasebalg und Amboss ihre Arbeit verrichten, aus der Ferne hoert man Musik, ein kleiner Menschenauflauf, ein paar Leute Tanzen - "it's a wedding" (eine Hochzeit) meint unser Fahrer. Wenige Hundert Meter weiter wieder ein Menschenauflauf, Musik, die gespielt wird; wir meinen oh, hier wird viel geheiratet, schon wieder eine Hochzeit. Unser Fahrer meint, diesmal ist es ein Leichenzug, der die Leiche fuer die Verbrennung runter zum Marnikanika-Ghat am Ganges bringt. Wir merken, dass wir noch viel ueber Indien lernen muessen.

Varanasi, der Ganges und seine Ghats. Alles (Hindu-) Leben ist an diesem heiligen Fluss. An den insgesamt ca. 80 Ghats wird Cricket oder Karten gespielt, Waesche oder sich selbst gewaschen, die Notdurft verrichtet, gebetet, geheiratet, werden Leichen verbrannt, Waren verkauft, wird getanzt, musiziert, meditiert und Yoga ausgeuebt; Sadhus verrichten eine Puya (Gebet), Kuehe und Ziegen laufen herum und fressen die Blumen, mit denen vorher die Leichen geschmueckt wurden, zwei kleine Jungs angeln Fische aus dem Fluss, Maedchen sammeln Kuhfladen ein, Eltern legen sie zum trocknen aus, was dann als Brennmaterial zum Kochen dient, oder es werden Touristen herumgefuehrt und ueber's Ohr gehauen. Hier ist alles oeffentlich. Die meisten Ghats (= eine zu einem Gewaesser hinunterfuehrende Treppe) dienen den Hindus zur rituellen Waschung.

In Varanais schlaegt das Herz des Hinduuniversums, es ist das Zentrum ihrer Religion. Die Stadt ist Shiva geweiht. Hier zu sterben und am heiligen Fluss Ganges verbrannt zu werden ist ein wichtiges Ziel vieler Hindus, um den Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt zu durchbrechen und Erloesung zu finden. Wir lassen uns mit einem Boot bis zum Panchganga Ghat fahren, das etwas Oberhalb des Verbrennungsghats liegt. Vom Verbrennungsghat selber darf man keine Fotos machen; es ist strengstens verboten. Dann kommt aber noch die indische Logik hinzu. Wenn man bereit ist, eine grosse Summe Geld zu bezahlen, dann ist alles moeglich. Sogar, wie wir beobachten durften, das Fotografieren der eingewickelten Leichen aus vielleicht zwei Meter Entfernung. Wir haben ein paar wenige Bilder aus sicherer Entfernung gemacht - vielleicht nicht ganz korrekt, wir haben damit aber die Zeremonie nicht gestoert. Verstoerend, fremd und faszinierend ist es allemal. Es gibt zwei Verbrennungsghats. Am Hauptverbrennungsghat (Manikarnikaghat), wo die meisten Verbrennungen stattfinden, ist waehrend 24h viel los. Holz wird nach einem vereinbarten Preis abgewogen und aufgeschichtet. Die in gold-orangene (Maenner) und gold-orange-rote (Frauen) Tuecher gekleideten Leichen werden unter Begleitung von Musik und Tanz fast im akkord zum Ghat am Fluss gebracht. Ein Priester (Brahmane) bietet (biedert) sich uns als Guide an. Ganz ohne geht es anscheinend nicht. Wir machen von vorhinein klar, dass wir nichts zahlen werden. Er ist einverstanden "I don't want money. I only explain you. I am a priest". Wir denken ja, ja, und sind auf der Lauer nach dem Haken, der so sicher wie das Amen in der Kirche kommt. Er erklaert uns, dass Frauen an den Verbrennungen nicht anwesend sind, da sich diese sonst vor lauter Trauer in die Flammen werfen wuerden. Wenn jemand Altes gestorben ist, ist die Stimmung ausgelassener, weil man sich darueber freut, dass die Person so lange leben durfte. Etwas oberhalb des Flusses fuehrt er uns zum seit 3000 Jahren brennenden heiligen Shivafeuer, an dem Grasbueschel entfacht werden, um damit die Holzscheite mit den Leichen darauf zu entzuenden. Die Leichen werden kurz vor der Verbrennung in den Ganges getaucht, die farbigen Leintuecher und die Blumen entfernt, und nur noch die in weisses Tuch gehuellten Leichen kommen auf den Scheiterhaufen. Wir sind jetzt mitten drin im Geschehen. Der Rauch beisst uns in den Augen, ein paar Maenner musizieren, ein paar andere Tanzen, viele stehen herum, der Fluss und die Scheiterhaufen sind vielleicht noch zehn Meter von uns entfernt. Neue Musik ertoent, eine neue Gruppe mit einer weiteren Leiche kommt den Weg hinunter zum Fluss, an dessen Ufer Maenner (Unberuehrbare aus der untersten Kaste) mit einem neuen Scheiterhaufen beschaeftrigt sind. Etwas erhoeht und vom Ufer entfernt brennen zwei Feuer, in denen Brahmanen verbrannt werden. Alle anderen Leichen werden direkt am Ufer verbrannt. Kinder unter 15, Schwangere und Sadhus werden nicht verbrannt, sondern mit Steinen beschwert im Fluss versenkt, da diese als rein und goettlich gelten. Die Asche der Verbrannten wird in einem Tontopf sammelt und ueber die linke Schulter in den Ganges geworfen, womit die Verbrennungszeremonie beendet ist. Als wir irgendwann finden, dass wir genug gesehen haben wirft "unser" Guide seinen Haken aus. Er koenne uns noch einen Shop zeigen. Etwas irritiert von der Zusammenhanglosigkeit von Verbrennung und Shop wollen wir ihn links liegen lassen. Schliesslich fuehrt er uns noch zu einer alten Frau, die sich angeblich um Leprakranke kuemmert - wie Mutter Theresa, betont er. Wir geben ein paar Rupien und ernten boese Blicke und Beschimpfungen, da es in ihren Augen wohl zu wenig ist. Wir haben jetzt den Haken erwischt, denn ganz offensichtlich geht es darum, mit der Masche Mitleid moeglichst viel Geld aus den Touristentaschen zu ziehen. Wir glauben nicht, dass das Geld auch nur einem einzigen Leprakranken zu gute kaeme und verabschieden uns freundlich aber bestimmt. Diese Widerspruechlichkeit gehoert fest zu unserer Indienerfahrung. Auf der einen Seite sind viele Inder sehr nett, aber es gibt kaum einen, der es nicht gleichzeitig auf unser Geld abgesehen hat. Das ist sehr muehsam.

Die folgenden Bilder habe ich aus dem Internet heruntergeladen. Besonders bei den Verbrennungsbildern bin ich der Meinung, dass es nicht immer wieder neue Bilder braucht und Touristen, die wie Fremdkoerper, knipsend durch die Zeremonie streifen.












Links oben am Rand sieht man den Scheiterhaufen eines Brahmanen, zwei Haufen brennen waehrend eine Leiche vorbereitet wird. Die beiden dunklen Maenner im Wasser suchen uebrigens nach dem Schmuck der Verstorbenen. Dieser wird ihnen von den Verwandten nicht abgenommen. Wem der gefundene Schmuck zugute kommt sagt uns unser Brahmanen-Guide nicht bzw. weicht er unserer Frage danach aus.












Neben den Verbrennungen geht es in Varanasi auch um ganz viel Lebendiges und Praktisches. Die Waesche wird gewaschen









oder man taucht selbst ein in die heiligen Fluten. Wir selber wuerden keinen Finger dort hinein halten. Das Wasser ist sehr verdreckt. In 100 ml Gangeswasser tummeln sich mehr als 1,5 Millionen Faekalbakterien. Maximal 500 Faekalbakterien pro 100 ml Wasser gelten als Schmerzgrenze, damit man noch im Wasser baden kann.

Auf der Heimfahrt im Boot machen wir noch eine verstoerende und unangenehme Entdeckung. Eine aufgeschwemmte Babyleiche schwimmt am Ruder eines Bootes. Indien ist faszinierend und abstossend zugleich.

29.4. - 1.5. Mamallapuram / Chennai

In Mamallapuram erreichen wir schon fast das Ziel unserer Suedindienreise. Hier hat es einen schoenen, mal wieder Shiva geweihten, Strandtempel, der leider durch eine furchtbare Umzaeunung verunstaltet wird.

Nicht weit vom Tempel entfernt wird anhand eines wunderschoenen Flachreliefs die Herabkunft des Ganges vom Himalaya dargestellt. An einer anderen Stelle stehen die sogenannten fuenf Rathas, monolithische Monumente; kleine, verschiedenen Goettern geweihte Tempelchen. Es ist natuerlich wieder einmal heiss und am 1.5. - man hoere und staune, auch die Inder feieiern den Tag der Arbeit - ist alles voller indischer Touristen. Wir haben natuerlich voellig vergessen, dass der 1.5. ein Feiertag ist und uns ueber die vielen Inder gewundert, die unterwegs sind.

Die Gegend ist auch heute noch bekannt fuer gute Steinmetzarbeiten. Ueberall wird geklopft und gehaemmert und natuerlich, "he friend, come and see my shop"; wie soll's auch anders sein. Man laeuft eine Strasse entlang und wird staendig gefragt, ob man in einen Shop will, eine Autorickshaw braucht oder in ein Restaurant will. Es laeuft hier aber weit weniger aufdringlich, als wir es schon erlebt haben. Wir koennen dann auch nicht so ganz widerstehen und kaufen uns ein paar schoen bearbeitete Figuren.

Ausser Shopping und Sightseeing organisieren wir unseren Flug von Chennai (Madras) nach Varanasi (endlich, der Norden Indiens ruft), und ach ja, Timon und ich muessen uns mal wieder die Haare schneiden lassen. Kurz entschlossen landen wir dann iregendwann bei einem Coiffeur, der uns mit einem guten Haarschnitt wieder in die Welt entlaesst.

Die Nacht vom ersten auf den zweiten Mai verbringen wir in einem Hotel in Chennai, nahe zum Flughafen. Unser Flug mit Indian Airlines von Chennai ueber Delhi nach Varanasi ist mal wieder zu einer unchristlichen Zeit am fruehen Morgen.

Sonntag, 26. April 2009

27.4. + 28.4.- Tiruvannamalai

Der Arunachaleswar - Tempel, einer der groessten in Indien, zieht uns nach Tiruvannamalai. Wenn man den Weg vorbei an Ramschverkaeufern, Bettlern, Sadhus, und Priestern geschafft hat, betritt man das Innere des Tempels durch sehr schoene, kunstvoll verzierte Gopurams (Tortuerme), die aber im Gegensatz zu vielen anderen Tempeln nicht bemalt sind. Der innerste Gopuram stammt aus dem 11. Jahrhundert. Von den vielen Tausend Goettern Indiens kommt hier Shiva mal wieder in den Genuss, verehrt zu werden. Auf dem nahe gelegenen Berg Arunachala soll er in Form einer Feuersaeule erschienen sein und damit das Zeichen des Lingam geschaffen haben. In der Tempelanlage hat es verschiedene kleine Tempelchen; wir werden von Brahmanen gesegnet (bitte ein paar Rupien), erhalten weisse Streifen auf die Stirn (= Gotteszeichen) und bestaunen unzaehlige Shiva-Figuren, mal tanzend, mal die Haende ausbreitend, mal mit Busen, mal ohne usw. Und dann duerfen wir auch in das wichtigste Heiligtum des Tempels. Es wird gedraengelt, Priester laufen schwitzend umher (wir schwitzen auch), vor dem Eingang zum Heiligtum muss man warten, bis eine Gruppe Pilger durch ist. In diesem - natuerlich auch Shiva geweihtem Heiligtum - ist es dann heiss und feucht wie in der Sauna. Priester verrichten eine Puya (ein Gebet), Pilger sitzen am Boden (wir auch), von hinten wird gedrueckt. Nicht alle werden hinein gelassen, nur diejenigen, die einen Eintritt bezahlt haben. Es bleiben nur wenige Minuten fuer das Gebet und die Segnung durch die Priester. Alle - auch wir - bekommen nach dem Gebet einen roten Punkt auf die Stirn und ein heiliges Pulver in die Hand zum mitnehmen, goettliche Nahrung "for take away" sozusagen. Nach dem Tempelbesuch haben meine Flip Flop eine Behandlung noetig, da sich die Sohle loest. Fuer 25 Rupien (ca. 60 Rappen) wird dies fachmaennisch erledigt.

Am naechsten Tag geht es schon wieder weiter nach Mamamallapuram, am Golf von Bengalen.

23.-26.4. Ponducherry

Den Tag ueber fahren wir also mit einem Taxi in ca. 4 Stunden nach Ponducherry an der Sued-Ostkueste Indiens. Bis 1954 franzoesische Kolonie hat sich Ponducherry noch etwas franzoesischen Flair bewahrt. Einige Strassen sind eine "rue", die Polizisten tragen rote Kaeppis und es gibt franzoesische Restaurants. Ach ja und an der Uferpromenade gibt es oeffentliche Mistkuebel (Muelleimer) etwas, was wir in ganz Indien noch nicht gesehen haben.Wie in vielen indischen Staedten besteht aber auch hier eine grosse Armut. Wenn man abends noch etwas durch die Gassen streift trifft man viele Obdachlose an. Manche liegen einfach so auf dem Gehweg, Rickshaw-Fahrer schlafen halber auf ihrem Gefaehrt, einige rollen eine Matte aus und liegen so am Boden.
Wir kommen nach Ponducherry, um u.a. das Sri Aurobindo Ashram zu besuchen. Sri Aurobindo war ein indischer Philosoph, Hindu-Mystiker, Yogi und Guru. Einmal im Jahr wird der Wohnbereich von ihm und seiner (spirituellen) Gefaehrtin "The Mother" der Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht. Ohne das vorher gewusst zu haben sind wir genau an diesem Tag in der Stadt. Man sieht also die Zimmer, nachdem man am Grab der beiden vorbei gelaufen ist. Viele Menschen sind anwesend, viele davon wirken in ihren weissen Gewaendern etwas gar sehr entrueckt von Mutter Erde.
Alles ist sehr bedaechtig, religioes. Menschen - Weisse wie Inder - sitzen andaechtig vor dem Grab oder Kuessen dasselbe und halten in einem Gebet inne. Die ganze Szenerie hat etwas von einer Heiligenverehrung. Die Angestellten wirken dagegen sehr gestresst, sind eher unfreundlich und kurz angebunden.
Sowohl hier wie in unserem dem Ashram angebundenen Guesthouse vermisse ich sehr die Freundlichkeit der Menschen. In der Kantine des Guesthouses sind Aussagen und Sprueche von Sri Aurobindo und the Mother ausgestellt:
es sei z.B. sinnvoller, Glueck zu geben statt zu nehmen. Davon weht nicht viel spirituell durch den Raum.
Neben dem Besuch des Ashrams unternehmen wir mal wieder eine kleine Velotour, Chatrina kauft sich neue Flip Flop, wir besichtigen Kirchen und schlendern an der Uferpromenade entlang und planen natuerlich die Weiterreise.

21.+22.4. Trichy

Wir sind zur Zeit in einem hoeheren Reisetempo unterwegs. In Tamil Nadu, dem Bundesstaat, in dem wir uns zur Zeit befinden, gibt es viele hinduistische Tempel. Ein paar haben wir uns ausgesucht. Nach Madurai liegen nun das Rock-Fort und der Sri Ranganathaswamy Tempel in Trichy auf unserer Route. Der Vishnu geweihte, im 10. Jhd. erbaute Sri Ranganathaswamy Tempel Komplex ist 60 ha gross und durch Mauern und 21 gopurams in sieben unterteilte Bereiche gegliedert. In den aeusseren Mauerringen treffen wir auf viele Bettler, am Strassenrand sind Kleinhaendler; in den inneren Bereichen trifft man mehr und mehr auf Pilger, Wahrsager, Brahmanen, Saddhus (indische Heilige).



angehende Prieserjungen aus der Brahmanenkste
Wir werden kurze Zeit Zeugen, wie in einer Pilgergruppe ein Mann eine (seine??) Frau mehrmals laut schimpfend mit der Hand ins Gesicht schlaegt. Keiner schreitet genug ein, um ihm Einhalt zu gebieten. Ein alter Sadhu, der uns schon vorher aufgefallen ist (nun ja, die fallen schon von weitem auf), geht ruhig auf den Mann zu, nimmt ihn bei der Hand und schlichtet die Situation, indem er ihn locker aber bestimmt aus dem Geschehen zieht. Chatrina und ich haben uns schon ueberlegt, ob er bei uns in der Psychiatrie arbeiten will. Er hat sicher Potential :-). OK, Spass beiseite. Ausser seine Frau schlagen und sich von einem indischen Heiligen wieder beruhigen lassen, kann man sich in dem Tempel ausruhen, herumliegen, essen, palavern, schlafen, beten und weisse, staunende Touristen beobachten, die Photos machen, sich von Priestern weisse Kreide auf die Stirn schmieren lassen, sich von einem Guide die teilweise ganz wunderbar bearbeiteten Saeulen erklaeren lassen, und diese Weissen fragen, wo sie herkommen, wie sie Indien finden, wo sie schon in Indien waren, ihnen Erklaeren, dass sie sich das Haar geschoren haben, um damit Vishnu z.B. fuer die Heilung von einer Krankheit zu danken (oh man, ich krieg den Satz nicht fertig und noch mal neu anfangen will ich auch nicht) ... also, es ist so. Es gibt wunderbar bearbeitete Saeulen, bei denen reitende Hindus dargestellt werden, wie sie mit Tigern (die eindringenden Moslems darstellend) kaempfen oder Handel treibende Portugiesen, die nach erfolgreichem Handel die Hindus hinterruecks abstechen (die Zeit des Kolonialismus muss doch einigermassen traumatisch gewesen sein). Ach ja, und dann gibt es da noch ein sehr wichtiges Tor, das Tor zum Paradies. Ein mal pro Jahr im Dezember wird fuer 10 Tage das Tor zum Paradies geoeffnet und dann stroemen hier taeglich bis zu 30 000 Pilger - nun ja stroemen; wahrscheinlich wird gedrueckt, gequetscht und gedraengelt - eher wenig paradiesisch! aber sicherlich ein grandioses Erlebnis - hindurch und weiter in die Halle der 200 Saeulen. Auf jeden Fall wissen wir jetzt auch, wo es zum Paradies geht. Nach Trichy fahren, am zentralen Busstand in Bus Nummer eins einsteigen, vor dem Sri Ranganathaswamy Tempel aussteigen, dort ein paar Moechtegernguides, Schlepper und Bettler hinter sich lassen, nach 6 Mauerringen brav die Schuhe abgeben (die brauchts im Paradies eh nicht und wer die falsche Tuer zur Hoelle nimmt, nun ja, hab ja gesagt, die Schlepper hinter sich lassen und nicht beachten), den Eintritt zahlen - Inder zahlen 20, Auslaender 200 Rupien - dann rechts halten, durch die Saeulenhallen, danach gleich wieder links, etwas gerade aus an den Vishnuzeichen vorbei und dann noch mal links. Wenn man dann wieder Richtung Ausgang laeuft steht man vor dem Tor zum Paradies. Wer's nicht findet nimmt sich einen Guide :-).
So, es ist Nachmittag und wieder drueckend heiss, der Schweiss laeuft uns in Baechen runter, also nichts wie zurueck, literweise Fluessigkeit nachfuellen - eine kalte Lemon Soda ist da wunderbar - und nach einer kurzen Ruhepause machen wir uns am fruehen Abend auf den Weg zum Rock Fort Tempel. Die Aussicht von dem etwa 80 Meter ueber der Stadt thronenden Fort auf den naheliegenden Fluss, das Haeuserwirrwarr, die Lourdes Kirche und den Bazar ist sehr schoen, die Stimmung hier oben ruhig, aber wir duerfen als Nicht-Hindus einmal mehr nicht in den auf halbem Weg zum Gipfel in den Fels gehauenen Tempel hinein.
Am Abend erfahren wir an der Reception, dass morgen, 23.4., wegen eines Streiks wegen des Krieges in Sri Lanka die Laeden geschlossen und keine Busse fahren werden. Zum ersten Mal waehrend unseres Indienaufenthaltes sind wir damit gezwungen, mit einem Taxi weiter zu reisen. Wir wollen von Trichy nach Ponducherry am Golf von Bengalen. Es geht praktisch der ganze Abend dafuer drauf, mit mehreren Taxifahrern einen akzeptablen Preis auszuhandeln.

19.+ 20.4. Madurai

Weiter geht es zunaechst mit dem Zug bis Trivandrum, dann mit dem Bus in 8 Stunden nach Madurai. Hierher lockt uns einer der bedeutensten Tempelkomplexe Suedindiens. Madurai ist eine typische indische Stadt. Vieles sieht so unfertig aus, auf den Strassen tummeln sich Menschen, Autos, Rickshawfahrer, Motorradfahrer, Kuehe, Bettler, und einfach eine unzaehlige Menschenmenge; Menschen ueber Menschen selbst in den Nebenstrassen; es ist heiss und staubig, Bauschutt neben intakten Haeusern, ein kleines Tempelchen in einem verdreckten Teich, ein paar Kuehe fressen den Abfall nebenstehender Obststaende, Frauen laufen in sehr schoenen bunten Saris herum, dann schwarz gekleidete muslimische Frauen, einige verschleiert, einige nicht, alles, was Raeder hat, hupt wie wild und gibt Gas, weil sie davon ausgehen, dass man auf die Seite springt. Muell liegt ueberall an den Strassenraendern. Morgens wird der Muell zwar abgeholt, aber den ganzen Tag ueber schmeissen die Menschen ihren Muell an den Strassenrand, Muelleimer gibt es keine, alles landet am Strassenrand und stinkt dann den ganzen Tag und die ganze Nacht vor sich hin, zieht Ungeziefer an usw. nein, liebes Indien, das ist keine gute Loesung. Weisshaeutige Touristen sehen wir nur noch sehr wenige, wir koennen sie an einer Hand abzaehlen. Wir sind tief im Sueden Indiens, in Tamil Nadu. Ein westliches Fruehstueck zu finden bedeutet schon einen Aufwand. Aber was tut man nicht alles, um einen bedeutenden Tempel zu besichtigen. Der Menakshi-Tempel ist einer der wichtigsten Hindutempel Indiens. Er ist Menakshi und Shiva gewidmet, die der Mythologie nach in Madurai geheiratet haben sollen und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Mehrere buntmemalte Gopurams (Tortuerme) sind weithin sichtbar und beherrschen das Stadtzentrum. Rund um den Tempel wird um ein paar Rupien gebettelt, meistens blicken die Bettler unzufrieden drein, wenn man ihnen - anscheinend zu wenig - in die Hand gibt. In den ersten Innenbereich kommt man noch hinein, dann bilden sich lange Menschenschlangen vor den einzelnen Tempelgottheiten. Es wird gedrueckt und geschoben, manchmal schimpfen Leute lauthals miteinander, die meisten lachen aber und sind froehlich. Viele wollen von uns photografiert werden oder wollen uns mit ihrer Familie photografieren; es gibt kurze Unterhaltungen wo wir her sind und wie uns Indien gefaellt. In die Menschenschlangen reihen wir uns nicht ein, da, welch Enttaeuschung, das Innere fuer Nicht-Hindus tabu ist, leider. Auf dem Rueckweg ins Hotel bestaunen wir nochmals die sehr sehenswerten, wunderbar kitschig bemalten Gopurams.
Am Abend organisieren wir schon wieder unsere Weiterreise. Bisher war der Kauf eines Zugtickets immer ganz einfach. Hier in Madurai wird ein Geduldsspiel daraus. Nachdem wir im Reservierungshaeuschen eine Weile anstehen und endlich an der Reihe sind sagt uns die Angestellte, dass wir erst noch einen Zettel mit unseren Namen usw. ausfuellen muessen. Sinnigerweise erhaelt man diese Zettel am am weitesten entfernten Punkt im Gebaeude. Also, die Zettel ausfuellen mit Zugnummer, Namen, Alter und Geschlecht der Reisenden und der Heimatadresse. Hurra, es lebe die Buerokratie (jeden Tag reisen Millionen in Indien mit dem Zug. Wofuer um alles in der welt braucht man diese Daten?) Damit ausgeruestet wieder in der Schlange anstehen. Dann bekommen wir unser Ticket. Sitzplaetze konnten wir noch keine reservieren, die wuerden erst am Morgen zugeteilt. Wieder im Hotel merken wir, dass der Angestellte uns ein Ticket mit der falschen Zugnummer und falschen Uhrzeit ausgestellt hat. Also, wieder hin, wieder in der Schlange stehen; und einfach umtauschen geht nicht. Jetzt braucht es zwei Zettel (dieselben Zettel wie vorher, einfach zwei davon), einen fuer die Stornierung, den zweiten fuer das neue Ticket. Eine Gebuehr kostet das natuerlich auch noch, obwohl es ja nicht unser Fehler war; aber welch Wunder, diesmal bekommen wir eine Sitzplatzreservierung.

Freitag, 17. April 2009

14.4. - 18.4. Varkala

Mal wieder ein paar Tage Sonne, Strand und Meer geniessen. Morgens sitzen wir in einem Kaffee an den Klippen, eine angenehme Brise weht, ca. 30 - 40 Meter unter uns brechen sich die Wellen an der Felswand, ueber uns stossen einige Greifvoegel ihre Schreie aus, wir trinken Kaffee, Masalatee oder eine Lemonsoda und draussen auf dem Meer sieht man die Fischerboote, einige auf dem Rueckweg in den Hafen. Alles sehr romantisch, mit den Augen des Touristen betrachtet. Fuer den Fischer sieht das alles ganz anders aus; wie allein der Standpunkt des Betrachters die Dinge veraendern kann!

Seit Goa haben wir uns angewoehnt uns fast ausschliesslich vegetarisch zu ernaehren, was in Indien sehr gut geht. In Varkala machen wir wieder mal Ausnahmen. Der Fisch ist frisch und so landen einige davon lecker zubereitet auf unseren Tellern. Ebenfalls sehr fein sind Prawns an einer Lemon Garlic Sauce. Davon ein ganzer Teller - hmmmm einfach super. Was leider noch fehlt ist ein guter Tropfen Wein dazu. Ein kaltes Bier ist aber in der Hitze auch nicht schlecht. Der Strand selber ist nicht so ueberwaeltigend. Sogar Inder meinen, dass es in Europa schoenere gibt. Aber die ruhige Atmosphaere und die Szenerie mit den hoch aufragenden Klippen ist beeindruckend. Dummerweise ist es heisser, als uns lieb ist. Bei der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit schwitzen wir von morgens bis abends und von abends bis morgens. Manchmal komme ich mir vor wie ein Schwamm, der staendig ein bisschen ausgedrueckt wird. Wir trinken literweise Wasser (oder sonstige Fluessigkeiten :-). Schon am Morgen werden schnell einmal 30 Grad erreicht und bis zum Mittag klettert das Thermometer auf 37 bis 39 Grad. Am fruehen Abend wird es richtig kalt, wenn das Thermometer unter 33 Grad faellt und die Nacht bringt dann meist 28 - 30 Grad. Angenehm an der jetzigen Zeit ist, dass nicht so viele Touristen unterwegs sind. Varkala gefaellt uns insgesamt besser als Goa. Nach ein paar Tagen zieht es uns aber weiter. Indien ruft wieder.

11.4. - 13.4. Kumily Periyan Wildlifepark

Nach einer anstrengenden Holperpiste mit dem Bus erreichen wir am Abend Kumily. Unterwegs sassen wir wegen Wahlversanstaltungen immer wieder im Stau. Unter anderem die Kommunistische Partei LDF ist in Kerala in Form von laechelnden Maennergesichtern auf Plakaten stark vertreten. Wie bei den Bollywood-Stars haben die Plakatmenschen auffallend helle Haut, ganz im Gegensatz zur indischen Durchschnittsbevoelkerung. Das ist etwas, was mir schon in Suedostasien aufgefallen ist. Auf den Werbeplakaten werden sehr oft entweder westliche Menschen oder hellhaeutige Asiaten abgebildet. Ach ja, kommunistische Partei: mit dem indischen Kastenwesen kenne mich kaum aus, trotzdem frage ich mich, wie Kastenwesen und kommunistisches Denken zusammenpassen sollen? Ist das nicht ein bisschen ein Widerspruch? Vielleicht lehnen die Vertreter ja das Kastenwesen eher ab...
In Kumily haeuern wir einen Guide fuer eine Kraeutertour an. Man lernt doch einiges dabei, z.B., dass Zimt aus der Rinde eines Baumes gewonnen wird oder dass weisser und schwarzer Pfeffer sich nur in der Verarbeitung unterscheiden. Wir halten unsere Nasen ausserdem an frischem Kardamom, das irgendwie das indische Grundgewuerz zu sein scheint, dann an Nelken, Eucalyptus und Lorbeer und sehen Baeume mit Muskatnuessen, Kaffee, und Kakao. He, Schule einmal anders.
Am naechsten Tag unternehmen wir eine Tour in den nahe gelegenen Periyar Wildlifepark. Es geht mal wieder frueh am Morgen los. Um 5:00 Uhr (welch unchristliche Zeit) werden wir abgeholt. Mit einem offenen Jeep sind wir etwa 1 Stunde unterwegs und sehen bald nach Parkeintritt eine kleine Elephantenherde am Hang grasen. Wow, das Highlight schon gleich am Anfang. Spaeter sehen wir noch Rieseneichhoernchen und einen Affen. Nach einer Fruehstueckspause geht es zu Fuss durch den Dschungel. Dort sehen wir unglaublich viele Tiere, leider alle von der gleichen Art, naemlich Blutegel. Und diese Viecher haben es mit einer unglaublichen Zielsicherheit auf unsere Fuesse und das dahinter liegende Blut abgesehen. Sie sind derart flink, kaum haben sie eine kleine Oeffnung ausgemacht, schwupp sind sie drin. Salz ist da nur eine kleine Hilfe. Unterwegs sehen wir aber doch noch andere Tiere. Froesche, Giftspinnen und eine gruene Viper (recht giftig). Selbst als wir feste auf den Boden auftreten macht sie nur wenig anstalten, sich zu verziehen. Beim Mittagessen schleicht dann im angrenzenden Garten noch eine Kobra herum - mmh, auch sehr nett. Den Dschungelspaziergang haette es nicht gebraucht, die Elefanten zu sehen war dagegen ein echtes Erlebnis. In unserer Gruppe war noch eine Touristin, die das gar nicht so toll gefunden hat. Sie hat schon in Afrika an Safaris teilgenommen und viel mehr Tiere gesehen. Also, atemberaubend mag es nicht sein, aber fuer uns war es ein Erlebnis. So, und nu is gut damit. Morgen geht es weiter nach Varkala. Es ist mal wieder Strand angesagt. Hier ist es ja inzwischen so heiss. Da tut eine Abkuehlung ganz gut.

Freitag, 10. April 2009

3.4.-10.4. Kochi

Am Morgen um 8:00 Uhr sitzen wir im Shabatiexpress nach Kochi, das wir nach 5 Stunden Zugfahrt erreichen. Nach einem Tip von Andy und Aurelia, die bereits in Kochi sind, suchen wir das Anna's Homestay auf. Und es ist eine ausgezeichnete Wahl. Eigentlich muesste man nicht 6 Tage in Kochi bleiben; aber uns hat es in dem Homestay sehr gut gefallen, wir wurden essenstechnisch geradezu verwoehnt von den Besitzern, Christina und Francis, und Medea und Timon haben mal wieder 2 Kinder, Anna und Ywana, mit denen sie toll spielen koennen.



in Anna's Homestay





In Kochi besichtigen wir die chinesischen Fischernetze, einen hollaendischen Friedhof, das juedische Viertel und zwei Kirchen. Die Kirchen sind hier uebrigens meist gut besucht. Da Ostern ist, wohl noch etwas mehr. Bei den Fischernetzen schlendern wir an einem Nachmittag vorbei. Ein paar Fischer winken uns freundlich zu, die Kinder koennten beim Auslassen und Einholen des Netzes mithelfen. Ich rechne schon damit, dass sie dafuer Geld haben wollen, sie sagen aber nichts. Als wir uns dann verabschieden wollen verlangt einer der Fischer Geld von uns. Ich strecke ihm ein paar Rupien hin und denke - von mir aus. Dann verlangt er aber 10 Rupien fuer jeden von uns und das finde ich dann doch etwas gar frech. Daher antworte ich ihm, dass wir nicht wissen koennen, ob er uns aus reiner Freundlichkeit zu sich winkt, solche Inder gibt es viele, oder ob er Geld fuer seine Freundlichkeit haben will und dass er das gefaelligst vorher sagen soll. Mit diesen Worten lasse ich ihn stehen und gehe weiter.

Einen Tag nutzen wir fuer einen Ausflug in die Backwaters. Das ist ein ueber viele Kilometer ausgedehntes Gebiet aus Fluessen, Seen und Kanaelen. Den Tag ueber fahren wir mit einem kleinen Boot herum und machen mehrmals Halt fuer Landgaenge, bei denen Arbeiten aus dem Alltagsleben der Einheimischen vorgestellt werden. So wird zum Beispiel die Schale von Muscheln in einem speziellen Verbrennungsverfahren zu Kalk verarbeitet, das zur Kreide- Farbe- und Calciumherstellung verwendet wird. Die Fasern der Kokosnuesse werden zu Seilen gedreht, aus denen dann z.B. die Boote, mit denen die Touristen durch die Backwaters geschippert werde, zusammengebaut werden. Der Verdienst ist gering, etwa 1 Rupie pro Seil.

in den Backwaters von Kerala







Abends gehen wir an eine Kathakali Tanzvorfuehrung. Dabei werden in Form von Tanz, Musik und Darbietung von kostuemierten und aufwendig geschminkten Darstellern Geschichten aus den Hinduepen Mahabharata und Ramayana erzaehlt (siehe unter http://de.wikipedia.org/wiki/Kathakali).

Wir besuchen auch noch eine Livevorfuehrung von klassischer indischer Musik und einmal goennen wir uns eine ayurvedische Kraeutermassage.

In Kochi kann man auch gut Shoppen. Von schoenen Ganesha- oder Shiva-Figuren bis zu tibetanischen Klangschalen kann man hier alles kaufen, was das Touristenherz begehrt. Und Kochi ist recht ruhig, abseits des ueblichen Strassenlaerms.





Strassenbau ist noch mit viel Handarbeit verbunden; die Strassenarbeiterinnen kommen nicht aus Kerala, sondern, wie man uns erzaehlt, aus dem aermeren Tamil Nadu




Am Karfreitag nimmt uns Francis (vom Homestay) mit in die St. Cruz Basalika. Die Kirche und der Vorplatz sind voller Menschen. Wir stellen uns in eine von zwei Reihen, die in das Innere der Kirche fuehren, um einer alten, aus Italien stammenden Jesusholzfigur die Haende zu kuessen. Vorher muss man aber noch ein paar Rupien in eine Box spenden. Einige christliche Inder stellen sich nicht in die Reihe, sondern kriechen auf den Knien zur Holzfigur vor. Ich habe den Eindruck, dass die Inder von grossem religioesen Eifer erfuellt sind, egal, ob es Christen, Moslems oder Hindus sind.

Irgendwann heisst es Abschied nehmen von Christina, Francis, Anna und Ywana und es faellt uns dann doch etwas schwer. Aber wir moechten noch etwas mehr von Indien sehen und dann sind Abschiede eine leider unweigerliche Begleiterscheinung (nicht das erste Mal auf der Reise).

Montag, 30. März 2009

31.3. - 3.4. Ooty

Eigentlich wollten wir in den Wayanad Wildlife Park fahren. Bei der Suche nach einer Unterkunft erfahren wir dann, dass der Park wegen Brandgefahr geschlossen ist und im April wieder geoeffnet werde. Das kann aber Anfang, Mitte oder auch Ende April sein. Da uns das zu vage ist, entscheiden wir uns kurzfristig dazu, den Park auszulassen und direkt nach Ooty zu fahren. Die Busfahrt ist etwas muehsam, die Strasse meist in schlechtem Zustand und die indischen Bus-, LKW-, Auto-, und Motorradfahrer haben das Gefuehl, dass sie den japanischen Kamikazefliegern des 2. Weltkriegs nacheifern muessen. Es wird viel gehupt und staendig ueberholt, vorzugsweise in den Kurven, sodass entgegenkommende Fahrzeuge schon auch mal neben die Strasse ausweichen muessen oder Motorrad- und Autofahrer lenken erst kurz vor einem Zusammenstoss wieder auf ihre Fahrbahn ein. Ich habe das Gefuehl, dass unsere Schutzengel wieder einmal Ueberstunden leisten muessen und hoffe, dass sie genauso wenig streiken wie das Krankenpflegepersonal in der Schweiz :-).

Nach der Ankunft in Ooty kommt irgendwann ein Autorickshawfahrer auf uns zu, der uns ein paar Visitenkarten von Hotels und Guesthouses zeigt. Man muss nicht sehr schlau sein um zu realisieren, dass dies Unterkuenfte sind, von denen er Provison bekommt. Wir entscheiden uns fuer das Mountainview, da dies auch in unserem Reisefuehrer empfohlen wird. Es hat aber seine besseren Zeiten schon hinter sich. Es ist dreckig, die Decke hat grosse Wasserflecken und es sieht einfach unsauber aus. Wir fragen den Fahrer nach dem Reflections Guesthouse, aber er meint, es sei voll. Nun ja, fuer das haben wir jetzt einfach schon zu viel Reiseerfahrung. Wir lassen uns trotzdem hinfahren und siehe da, es hat ein Zimmer frei. Wahrscheinlich bekommt der Fahrer vom Reflections Guesthouse keine Provision. Uns solls egal sein. Das Reflections ist einigermassen gemuetlich, neben dem Zimmer kann man auch eine Lounge benutzen, aber es ist auch etwas komisch. Jedes kleine Extra wie Toilettenpapier oder Handtuecher muss man extra bezahlen. Nun denn halt.

Beim ersten durch die Stadt Streifen wird schnell klar, dass Ooty wenig Charme versprueht. Es ist laut, verkehrsreich, die Strassen sind schmuddelig bis dreckig, der Fluss, der in den nahe gelegenen See fuehrt, stinkt zum Himmel und Ooty liegt auf ueber 2000 Meter Hoehe - abends wird es kalt, was wir gar nicht mehr gewohnt sind :-). Wir nutzen die Zeit hier, um eine Teefabrik zu besuchen und natuerlich, um anschliessend Tee einzukaufen - Chocolate Teas oder Cardamomtee - mmmhhhh, sehr suess und sehr lecker. Ausserdem, wenn wir schon in einem Berggebiet sind muss man doch ein Trekking unternehmen. Mit einem Guide laufen wir in einer kleinen Gruppe ueber Stock und Stein, durch kleine Doerfer und ueber Teeplantagen bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man bis in den Mudumalai Nationalpark hinunter blickt; sehr schoen. Mit den Kuehen und Feldern, die man unterwegs sieht, fuehlen wir uns fast ein bisschen wie zu Hause. Uns hat es allen gefallen, mal wieder so richtig an der frischen Luft den ganzen Tag laufen.






Blick vom Aussichtspunkt auf den Mudumalainationalpark









Teeplantage bei Ooty








Leben und Tod haengen manchmal eng beieinander: auf dem Markt von Ooty







Irgendwann heisst es wieder adieu Ooty, was nice to see you. Wir fahren mit der Blue Mountain Railway von Ooty nach Mettupalayam. Die Strecke, die uebrigens vor ueber Hundert Jahren von einem Schweizer erbaut wurde , sollte ein romantisches Erlebnis werden. Inzwischen haben aber die Inder Ferien und reisen eifrig herum, was zur Folge hat, dass die erste Klasse bis in den Juni ausgebucht ist. Also stellen wir uns 1 1/2 Stunden, bevor der Ticketcounter oeffnet, in eine Schlange, um noch ein Ticket in der 2. Klasse zu bekommen. Als der Zug ankommt lernen wir wieder etwas ueber das Zugfahren in Indien. Waehrend die drinnen aussteigen wollen, draengen die draussen hinein, sodass fur kurz Zeit Gedraenge, Hektik und Geschiebe entstehen. Alle wollen auf die begehrten Plaetze auf der rechten Seite, um unterwegs den schoensten Ausblick geniessen zu koennen. Schlussendlich sitzen wir mit vielen Indern wie Oelsardinen zusammengequetscht auf einer Sitzbank. Zu allem Ueberfluss sitzt uns ein betrunkener Inder gegenueber, der mal vor sich hin labert und sabbert, mal einschlaeft, ein paar mal aus dem Fenster kotzt, um gleich wieder einen kraeftigen Schluck aus seinem Flachmann zu trinken und zwischendurch pennt. Zum Glueck sind die anderen Mitreisenden sehr nett.




unterwegs mit der Blue Mountain Railway: die alte Lok im Hintrgrund










die Familie in "unserem" Abteil"







In Mettupayalam fuehrt uns ein freundlicher Inder zum Busbahnhof, von wo aus wir noch 1 Stunde mit dem Bus nach Coimbatore fahren. Ich liebe solche abendlichen Busfahrten. Wir sind die einzigen Touristen, es laeuft indische Musik, Fahrgaeste steigen, noch waehrend der Bus rollt, ein oder aus, der Fahrer ueberholt immer wieder waghalsig, aber es geht jedes mal gut. Der Bus ist voll, Chatrina, Medea und Timon sitzen ein paar Reihen vor mir, ich selber ganz hinten eingequetscht zwischen den Rucksaecken rechts und einem schlafendem Inder Links an meiner Schulter. Vor meinem inneren Auge laufen Bilder und Erinnerungen unserer Reise - eine Busfahrt in Fidschi, bei der der Dschungel vom offenen Fenster aus buchstaeblich zum greifen nahe war, die zweitaegige Flussfahrt auf dem Mekong nach Luang Prabang oder die lustige Silvesterfeier in Chiang Rai mit einer schweizer Familie.
Nach der Ankunft in Coimbatore checken wir in der New Vijaya Lodge ein (das Legend's Inn ist leider ausgebucht). Im gegensatz zur Beschreibung im Lonely Planet ist die New Vijaya Lodge eher eine schmuddelige Lodge. Es ist aber schon spaet und wir wollen nur eine Nacht bleiben. Gleich nach dem Einchecken laufen wir in den Bahnhof, um noch ein Ticket fuer einen Zug am naechsten Morgen nach Kochi zu bekommen. Es klappt alles wunderbar und nach einem viel zu scharfen indischen Essen (aua, das brennt zwei mal) und einer halbstuendigen Suche nach einer Flasche Bier - zu scharfes Essen und ein grosses Fragezeichen, wenn man im Restaurant nach einem Bier fragt, gehoeren zu den Nachteilen, wenn man mal abseits der ueblichen Touristenrouten einen Halt einlegt - legen wir uns schlafen (puh, ich hoffe, ich schreibe nicht immer in so komplizierten Saetzen!!).


Anmerkung:
wir sind zur Zeit (16.4.) ganz im Sueden von Indien, in Varkala. Von den Anschlaegen im Verlauf der Wahlen im Norden Indiens haben wir gehoert und werden Gegenden, in denen es Ausschreitungen gibt, nicht besuchen.

27.3. - 30.3. Mysore

Mit dem Nachtzug fahren wir von Hampi / Hospet nach Bangalore. Die AC-Abteile sind bereits ausgebucht, also fahren wir wieder in einem Sleeper-Waggon, wo auf beiden Seiten jeweils drei, und auf der Gangseite nochmals zwei Personen liegen koennen. Der Zug ist voll, viele haben keine reservierten Plaetze und wir muessen auch schon mal energisch auftreten, dass wir unsere Plaetze bekommen. Dabei kommt uns zugute, dass Andy etwa einen Kopf groesser und auch etwas breiter ist als ich und di meisten Inder :-).
In Bangalore kommen wir am fruehen Morgen an. Unser Anschlusszug nach Mysore faehrt erst in 1.5 Stunden ab, aber wir sind froh, dass wir das entsprechende Ticket bereits haben. In der Haupthalle steht eine riesen Menschenmenge an 5 geoeffneten Ticketschaltern an, waehrend einige Polizisten mit langen Stoecken, Gebruell und Trillerpfeife versuchen, Ordnung in das Menschengewuehl zu bringen. Sie draengen die Leute immer wieder zurueck, dass sie in einer Reihe bleiben. Das muesste ich jetzt nach einer Nacht mit wenig Schlaf nicht wirklich haben. So viel Indian Life muss es dann doch nicht sein. Der Zug nach Mysore ist dann ganz schoen voll, aber fuer die 3 Stunden Fahrt noch auszuhalten.

Der naechste Tag ist fuer die Hindus ein Feiertag, viele Geschaefte sind daher geschlossen. Dafuer wird der Maharajapalast am Abend fuer eine Stunde von 96000 Gluehbirnen beschienen, auf dem Platz davor wird indische Musik gespielt und aufdringliche Souvenirverkaeufer und Autorickshaw-Fahrer haben Hochkonjunktur.

Auf dem Derajava-Markt ist noch etwas urspruengliches Indien erhalten geblieben. Auf dem Teil, wo Blumen verkauft werden rufen die Verkaeufer ihre Angebote aus und es schmeckt nach Jasmineblueten. Ausserdem werden Kräuter und Gewürze, Gemuese, Sandelholz, verschiedene ätherische Öle und aus diesen aetherischen Oelen hergestellte Parfums verkauft. Daneben kann man das wunderbar farbige, zu bunten Pulverbergen aufgehaeufte kumkum bestaunen, das fuer die Bindipunkte verheirateter Frauen und fuer religioese Rituale benutzt wird.



auf dem Derajava-Markt











wenn man die Hauptstrassen verlaesst befindet man sich schnell einmal in einem anderen Indien






Noch etwas zum Erleben des indischen Alltags: in den Hotels und Restaurants werde ich oft mit Sir angesprochen, ebenso von Rickshawfahrern, Souvenirverkaeufern oder von Tuerstehern, die sich jedes Hotel oder Restaurant leistet. An das Sir koennte man sich gewoehnen, man kommt sich ein bisschen wie ein englischer Lord oder Adliger vor. Irgendwas haben die Englaender dann doch irgendwie falsch gemacht oder die Inder haben schlecht aufgepasst, da Chatrina und Medea auch oft mit Sir angesprochen werden! OK, soweit sogut mit kolonialen Gedankenspielen; a propos Tuersteher: die halten einem die Tuer auf oder eben nicht und haben eine Trillerpfeife, die sie eifrig benutzen; auch, um sich wichtig zu machen; z.B. werden Autofahrer in eine Parkluecke gelotst, die selbst ein Blinder treffen wuerde, natuerlich mit viel Gepfeife und viel gestikulieren und ernster, wichtiger Mine.


Einmal treffen wir eine deutsche Familie direkt vor dem Palast. Er arbeitet bei einer grossen deutschen Firma und sie sind seit 1.5 Jahren in Bangalore und bleiben noch 3.5 Jahre. Sie bestaetigen uns, dass Bangalore es nicht Wert ist, besucht zu werden ausser, man steht auf vielen und lauten Verkehr, Chaos, Dreck usw. oder eben man arbeitet dort.


Der Maharajapalst ist ausgesprochen schoen und besuchenswert. Man kommt sich bei der Besichtigung ein bisschen wie in 1001 Nacht vor. Es gibt jede Menge Wandmalereien britischer und indischer Militaerparaden, verschiedener Maharajas und von Koenig Edward III., die das Leben in Mysore waehrend der Britisch-Raj-Aera darstellen. Ausserdem besteht das Innere des Palastes aus einem Kaleidoskop aus buntem Glas, Spiegeln und grellen Farben. Die indischen Herrscher nach englischen Gnaden hatten kein schlechtes Leben.


In Mysore leben neben Hindus auch Christen und Moslems. Wenn wir uns um 5:00 Uhr am Morgen im Hotel noch mal auf die andere Seite drehen ruft der Muezzin von der Moschee hinter dem Hotel zum Gebet. Ein Autorickshawfahrer betont mir gegenueber in einem Gespraech, dass hier die verschiedenen Religionsangehoerigen friedlich zusammen leben. Ich habe das Gefuehl, dass das eher Wunschtraum statt Wirklichkeit ist. In der Indian Times steht taeglich mindestens ein Artikel ueber das Verhaeltnis zu Pakistan (= Moslems), ueber pakistanische Terroristen und ueber Aussagen und Interviewausschnitte Obamas, die zu eigenen Gunsten ausgelegt werden. In Anlehnung an die Anschlaege auf das Worl Trade Center vom 11.9.2001 wird der Anschlag von Bombay mit 26/11 abgekuerzt. Pakistan wird als ein unkontrolliertes Land mit verschiedenen Terroristengruppen dargestellt. Keine gute Grundlage fuer die aussoehnenden Kraefte. Ueber einen Artikel in der Indian Times bin ich dann doch erstaunt. Es geht darin darum, dass die Sicherheit im Lande nicht gewaehrleistet werden kann, da das Personal dazu fehle. Spaeter wird mir etwas klarer, warum. In Kochi stehen wir in einem Stau, als der indische Ministerpraesident fuer eine Wahlveranstaltung durch Kerala reist. An einer normalen Kreuzung bringen es dann aber 5 Polizisten nicht zustande, den Verkehr wenigstens einigermassen fluessig wieder anlaufen zu lassen, da einer mit der Trillerpfeife im Mund nach Links, und ein anderer, nur ein paar Meter entfernt, ebenfalls mit einer Trillerpfeife, nach rechts winkt. Die uebrigen drei stehen mal herum oder winken in undefinierbare Richtungen. Es ist daher eher chaotisch, die Autos stehen in jede Richtung mindestens in zwei Spuren, es wird links und rechts ueberholt und viel gehupt.

Wegen der Wahlen in Indien kommt es zu einer kleinen unangenehmen Ueberrschung. Bars und Restaurants duerfen nicht laenger als bis 22:45 geoeffnet sein. Es koennte ja jemand zu viel trinken und die Wahlen verpassen. Spaeter erklaert mir noch ein Inder auf meine Frage, ob es wegen der Wahlen irgendwo in Indien gefaehrlich werden koennte, dass wir nicht in den Bundesstaat Orissa reisen sollten, da dort extreme politische Parteien aneinander geraten und es daher zu Unruhen kommen koennte. Sonst wuerde es ueberall ruhig bleiben. Kashmir hat er interessanterweise nicht erwaehnt.

Am letzten Abend heisst es Abschied nehmen von Aurelia und Andy. Wir sitzen in einer netten Bar, kleine Gechenke werden ausgetauscht, viel geredet und ein paar Abschiedsdrinks finden den richtigen Weg.

22.3. - 26.3. 2009 Hampi

Frueh am Morgen fahren wir mit einem Taxi von Panjim nach Magador, wo der Hauptbahnhof von Goa liegt. Am Bahnhof ist schon viel Betrieb und es wimmelt von Reisenden, Verkaeufern und Bettlern ... und wir machen uns auf den Weg, Indien zu entdecken!
In einem Sleeperwaggon fahren wir die ueber 300 Km lange Strecke, froh darueber, dass wir bereits in einem Reisebuero in Anjuna das Ticket kaufen konnten. Funktioniert wie bei den Billigfliegern. Man bekommt ein E-Ticket in Papierform und that's it. Einfacher geht es nicht. Die Aussicht unterwegs ist eher unspektakulaer. Ausser einem kleinen Wasserfall faellt die teilweise ausgedorrte Steppenlandschaft auf. Daneben ist viel Land landwirtschaftlich genutzt. Irgendwie muessen ja die 1000 Millionen Inder ernaehrt werden. Spektakulaer (ah, ich liebe das Wort) wird es dann eher im Zug. Am Nachmittag steigt das Thermometer im Waggon bis auf 38 Grad und die von draussen einstroemende Luft bringt keine Kuehlung mehr. Alle paar Minuten laufen Verkaeufer durch die Waggons und bieten Getraenke, Snacks, Fruechte und Esswaren an. Uns ist das zu heikel und so haben wir uns schon am Morgen noch im Hotel mit Essen fuer den Tag eingedeckt. Hin und wieder kriechen verdreckte Jungs durch die Waggons und wischen mit einem Lumpen den Boden etwas sauber und halten dann die Hand fuer ein paar Rupien auf. Das ist schon ein komisches Gefuehl; diese Kinder stehen nicht auf und man schaut immer in diese grossen Kinderaugen und die offene Hand runter, die energisch an das Bein oder einen Arm tippt, wenn man nichts gibt. Wenn man dann eine Rupie gibt kriechen sie auf allen Vieren weiter. Manchmal geben wir ein paar Rupien, manchmal etwas zu Essen - irgendwann hoeren wir auf, weil der Strom an putzenden Jungs nicht aufhoert. Wie wir spaeter erfahren sind es meist Waisenjungs oder solche, die ihr Elternhaus verlassen haben, weil sie z.B. oft verpruegelt werden.
Mit uns im Abteil sitzt auch ein deutsches Paerchen, Aurelia und Andy, mit denen wir uns gut ueber das Reisen und Gott und die Welt unterhalten. Wir reisen eine Woche zusammen und verbringen eine sehr lustige und unterhaltsame Zeit miteinander.
Am Nachmittag erreichen wir Hospet, den naechstgelegenen Bahnhof von Hampi. Hier regiert die Autorickshaw-Mafia. Es hat keine Taxis am Bahnhof - der naechste Taxistand ist 2 Km entfernt - dafuer gibt es eine Unmenge gelb-schwarzer Autorickshaws. Jeder Fahrer haengt sich gleich beim Aussteigen aus dem Zug an einen Touristen und bleibt dann buchstaeblich an einem kleben. Wir sind jetzt zu sechst und werden von 4 Fahrern umringt und verfolgt, sobald wir weiter laufen wollen. Andere Rickshawfahrer koennen wir nicht anfragen, da sie von den vieren sofort verjagd werden. Wir kommen uns ein bisschen wie Beutegut vor und koennen den Preis nur noch etwas herunter handeln. Das sind die etwas muehsamen Seiten Indiens.
In Hampi ueberqueren wir mit einer kleinen Faehre den Fluss. Vorher laufen wir noch an einem Hinweisschild der Polizei vorbei; demnach ist es sehr gefaehrlich, im Fluss zu baden. Im Fluss sind einige Inder, die Waesche oder sich selber waschen oder einfach im Wasser plantschen. Sauber sieht das Wasser nicht aus. Am Rand grasen Kuehe. Auf der anderen Seite kommen wir im Shanti unter. Empfohlen wurde uns diese Unterkunft von einem amerikanischen Paerchen, das wir in Fiji kennen lernten. Die Huette hier ist zwar wieder einmal sehr basic, aber die Anlage liegt sehr schoen mit Blick auf gruene Reisfelder und den Fluss, Hollywood-Schaukeln vor den Huetten und ueberdachten kleinen Tischen mit Matratzen, wo man wunderbar relaxen und den Sonnenuntergang geniessen kann.
Hampi strahlt eine angenehme Ruhe aus. Die Tempelanlagen aus dem 15. Jahrhundert inmitten einer Landschaft aus riesigen Granitfelsen, eingebettet in Reisfeldern und Bananenplantagen sind ausgesprochen schoen. Da die Hauptreisezeit vorbei ist, sind wir in manchen Anlagen ganz alleine.




die Staelle fuer die damaligen Staatselefanten











nicht mehr so ein haeufiges Verkehrsmittel, aber man sieht es immer wieder einmal





Mit einem Guide laufen wir durch den Virupaksha-Tempel, wo Timon und ich uns von der Elefanten-Dame Lakshmi segnen lassen. Virupaksha ist uebrigens eine Gestalt Shivas. Der Guide erklaert uns einiges zum Tempel und wir koennen sogar noch einem Teil einer Hochzeitsfeierlichkeit beiwohnen. Freundlich, wie die Inder sind, werden wir gleich fuer ein paar Minuten in die Feierlichkeiten mit eingespannt. Photos sind dabei besonders wichtig.









Am naechsten Tag unternehmen wir mit demselben Guide eine Tour durch einen Teil der Tempelanlagen. Was er erzaehlt scheint Hand und Fuss zu haben. Ausserdem bringt er uns an Orte, die wir ohne einen Guide nicht gefunden haetten. Das Geld dafuer war gut investiert.


Virupaksha-Tempel am Abend






Abends erholen und entspannen wir uns jeweils im Shanti. Im gegensatz zur anderen Flussseite wird hier auch Bier ausgeschenkt. Tagsueber gehen wir oft im Mango Tree essen. Das Restaurant liegt zwar etwas abseits, da es aber anscheinend in jedem Travelguide empfohlen wird, ist es immer gut besucht. Das Essen ist auch gut und man blickt auf den Fluss, auf Ziegenherden und Frauen, die die Waesche von Hand waschen. Irgendwie ist hier die Zeit stehen geblieben. Man braucht eigentlich gar keinen Fernseher; so muss es schon vor Hunderten von Jahren hier ausgesehen haben.
Den letzten Tag nutzen wir zu einer Abkuehlung in einem nahe gelegenen Stausee. Ahh, einfach wunderbar. Es hat ein paar Touristen und auch ein paar Inder, die wohl eher kommen, um zu sehen, wie die Touristen (-innen) im See baden. Macht nichts, sie sind nicht weiter aufdringlich und mit einigen kommt man auch ins Gespraech.

Sonntag, 15. März 2009

12.3. - 21.3. Goa

Wir verbringen einige Zeit in Goa um, wenn man so will, Indien light auf uns wirken zu lassen. Die Straende von Anjuna (Berieselung mit Chill Out und Goa-Trance inclusive), Vagator und Calangute sind nicht so sehr die Wucht, wie Werbung und Erzaehlungen anderer einem weismachen wollen. Wir sind eine Woche in Anjuna in einer schoenen Anlage, ein paar Hundert Meter vom Strand entfernt. Der Taxifahrer bringt uns zu erst auf unseren Wunsch zu einem im Lonely Planet empfohlenen Guesthouse direkt am Strand. Aber das ist nicht nur sehr, sehr basic. Das ginge ja noch, wenn es wenigstens sauber waere. Aber Unterkuenfte, bei denen man besser nur mit Flip Flops herum laeuft, wo man zum Schlafen zwischen sich und der Matratze besser noch einen Seidenschlafsack bringt und wo das Bad verdreckt ist und man am besten nichts beruehrt - manchmal sind die Empfehlungen im Lonely Planet ein Raetsel. Anscheinend sind wir aus dem Alter raus, so zu uebernachten.

An Goas Straenden schnuppern wir etwas von der vergangenen Hippiezeit; je nach Windrichtung schmeckt es ziemlich kiffig. Wir treffen einen Schweizer aus Dornach, der aber ueber ein ertraegeliches Mass hinaus im Denken verlangsamt ist. Ein paar Joints weniger waeren wohl besser gewesen.

am Strand von Calangute










in Indien gehen viele angezogen im Meer baden







Medea und Timon Spielen am Strand


Die indischen Strandverkaeuferinnen bieten meist Tuecher, Esswaren oder eine Massage an. Sie zeigen wenig Scheu im Kontakt. Oft bleiben sie lange sitzen, fassen einen an und erzaehlen bereitwillig aus ihrem Leben, auch wenn sie merken, dass man nichts bei ihnen kaufen will. Hin und wieder laufen Bettler vorbei oder verschmutzte Kinder, die ihre kleine Hand offen halten.
Wenn Chatrina oder Medea alleine an einem von Indern besuchten Strand baden gehen kann es schon mal schwierig werden, sich die Maenner vom Hals zu schaffen. Sie kommen einem sehr nahe und haben viele Fragen, was schon auch mal nerven kann. Bei Medea denken sicher viele, dass sie aelter als 11 Jahre ist, da sie recht gross fuer ihr Alter ist. Ansonsten koennen wir aber ueber die Inder nicht klagen. Im gegenteil. Sie sind sehr freundlich, ueberaus zuvorkommend und hilfsbereit. Wir sind angenehm ueberrascht.

am Strand gibt es solche Kuehe ....





... und solche












In Suedostasien haben wir unsere Verhandlungskuenste gut ueben koennen, was uns hier sehr zu Nutze ist. Der erste genannte Preis - sei es Unterkunft, Taxi oder Souvenir - ist ueberhoeht. Fuer unsere Unterkunft zahlen wir nach einigem Verhandeln weniger als die Haelfte des erstgenannten Preises; bei CD's oder Schmuck liegt oft noch mehr drin. So schlendern wir dann auch ueber den Mittwochsmarkt von Anjuna bei bruetenden 38 Grad. Nun ja, danach kommt ja dann wieder die salzige Abkuehlung im Meer.

Die letzten 2 1/2 Tage verbringen wir in Panjim, der Hauptstadt Goas, von wo wir auch einen Ausflug nach Old Goa unternehmen. Panjim ist es Wert, 2 Tage besucht zu werden. Die Portugiesen hatten ja mehr als 400 Jahre Zeit, ihre Kultur hier zu hinterlassen. Es ist einfach schoen, durch die engen Gassen zu schlendern, die Strassen haben z.T. portugiesische Namen und viele Menschen, auch christliche Inder, gehen in die Kirche.
In Old Goa kann man einige der schoensten Kirchen Indiens, bzw. Asiens bewundern. Seit ca. 1500 war es die Hauptstadt von Portugiesisch Indien mit bis zu 300 000 Einwohnern, groesser als das damalige Lissabon oder London. Von dem ehemaligen Glanz ist leider nicht viel uebrig geblieben ausser den eben sehr schoenen Kirchen mit z. T. vergoldeten Altaeren. In der "Basilica of Bom Jesus" sind die sterblichen Ueberreste des heiligen Franz Xaver aufbewahrt, der ueber 10 Jahre in Asien missionierte und den Jesuitenorden mit begruendete.
Das Kloster des heiligen Franz von Assisi faellt durch viel Pomp und einem grossen und reich verzierten Altar auf. Ob dies im Sinne von Franz von Assisi ist?

11.3. + 12.3. Bombay / Mumbai

Am Flughafen Mumbai gibt es viel Polizei- und Militaerpraesenz, die Kontrollen erscheinen mir aber etwas lasch. Schon gleich am Flughafen erfahre ich, dass Service in Indien gross geschrieben wird. Als ich auf das WC gehe, strahlt mich ein sauber gekleideter Inder an und weist mit einer Geste auf das Pissoir hin, das ich benutzen kann. Nachdem ich fertig bin zeigt er mit der naechsten Geste laechelnd auf die Waschbecken. Zum Schluss zieht er mir noch zwei Papiertuecher aus dem Kasten an der Wand. Abgesehen davon, dass das alles voellig ueberfluessig ist, ist es auch ein Beispiel fuer Service und Freundlichkeit.

Im Hotel sind die Angestellten extrem bemueht, es den Gaesten recht zu machen. Z.B. bekommt der Hotelmanager mit, dass in unserem Reisefuehrer eine falsche Telefonnummer von dem Guesthouse steht, wo wir fuer die naechste Uebernachtung anrufen wollen. Ohne Umschweife fuehrt er uns in sein Buero, wo wir seinen Computer dafuer nutzen koennen, die Telefonnummer heraus zu finden. Nebenher erzaehlt er uns, wo er herkommt und wo es in Goa schoen ist. Natuerlich fragt er auch, wo wir her sind, wie lange wir in Indien bleiben wollen usw. Wir sind angenehm ueberrascht.

Waehrend des Fluges frage ich einen Inder, mit dem wir ins Gespraech gekommen sind, welches denn der gebraeuchlichere Name ist, Bombay oder Mumbai. Er meint beide, viele Menschen sagen weiterhin Bombay, der offizielle Name ist aber seit 2006 Mumbai. Die Namensaenderung sei religioes motiviert. Ich nehme an, dass er die Hindupartei meint, die z.Zt. an der Macht ist.

Dienstag, 3. März 2009

8.3. - 10.3. Bangkok

In Bangkok verbringen wir die Zeit mit Shoppen, zum Coiffeur gehen (Timon und Sven), und einen Flug von Mumbai (Bombay) nach Goa organisieren. Kulturelles unternehmen wir darueber hinaus nichts.

Montag, 2. März 2009

5. - 7.3. Siem Reap / Angkor Wat

Zwei Tage Tempelbesuch in Angkor Wat
Zwei Tage lang besuchen wir die grossartigen, 800 - 1200 Jahre alten Tempelanlagen von Angkor Wat. Die Tempel sind meist einer hinduistischen Gottheit wie Vishnu geweiht, einige wurden aber im Laufe der Jahrhunderte zu buddhistischen Tempeln umgestaltet. Daher gibt es immer wieder auch ein paar Buddhafiguren zu bestaunen. Das ganze Areal ist riesen gross und die Tempelanlage von Angkor Wat macht nur einen kleinen Teil aus.







Blick auf Angkor Wat












der Bayon im Angkor Tom















Vor jedem Tempel hat es v.a. Kinder, die einem Getraenke oder Souvenirs verkaufen wollen. Der haeufigste Spruch ist "Hello Sir" oder "Hello Madam, buy one please, only one dollaaaaaar!" und der zweithaeufigste Spruch ist: "you buy one, I can go to school". Wenn man stehen bleibt hat man verloren! Wenn man etwas kauft kommen noch 10 weitere Kinder und wollen natuerlich auch etwas verkaufen.


Am einfachsten ist es, sich mit dem Tuk Tuk von einer Anlage zur anderen fahren zu lassen (nicht vergessen, Preis vorher aushandeln!).







Blick auf den Banteay Kdei Tempel






Irgendwo zwischen den Tempelanlagen treffen wir auf einen Mann, dem eine Mine beide Beine weggerissen hat. Da er etwas versteckt zwischen den Mauern sitzt habe ich Gelegenheit, mich etwas mit ihm zu unterhalten, ohne dass gleich zig andere Bettler kommen. Er war Soldat in den 80iger Jahren und kaempfte nach seinen Aussagen gegen die Rebellen von Pol Pot (Rote Khmer). Nach zwei Jahren Kampf ist er auf eine Mine getreten. Seither muss er sich mit Betteln durchschlagen. Der Staat zahlt einmalig eine Summe, das war's dann an Unterstuetzung.
Von einem Hotelangestellten und von unserem Tuk Tukfahrer erfahren wir spaeter ausserdem, dass die Polizei regelmaessig durch das Gelaende faehrt und von jedem Standbesitzer, Bettler, ja selbst von den Minenopfern, die vor mancher Tempelanlage musizieren, um so noch ein paar Rupien zu verdienen, Geld abknuepft - Betsechungsgeld, damit sie weiter betteln oder musizieren duerfen.





hinteres Tor des Ta Som Tempels.


In einige Tempelanlagen wachsen Wuergefeigen und durchbrechen das Mauerwerk. Sieht fantastisch aus.



Irgendwann ist der Saettigungsgrad erreicht. Zwei Tage lang von frueh bis spaet Tempelanlagen, die Kinder haben prima mitgemacht, aber ich glaube vor einem dritten Tag waere eine Rebellion ausgebrochen. Wir beiden Erwachsenen haben allerdings auch genug gesehen.
An einem Abend besuchen wir die Vorstellung von Beat Richner, der in Kambodscha meherere , nach einer verstorbenen Tochter des Koenigs von Kambodscha benannte Kinderspitaeler betreibt. Die Vorstellung ist eine gelungene Mischung aus Entertainment, Vortrag und dem Willen, Spendengelder einzusammeln. Die inzwischen 5 Kinderspitaeler werden zu 90% aus Spendengeldern finanziert, 5% kommen jeweils von den Staaten Schweiz und Kambodscha. Durch seinen Vortrag erfahren wir, dass

- 65% der Menschen in Kambodscha an Tuberkulose erkrankt sind
- 80% aller Kinder Kambodschas in diesen Kantha Bopha genannten Spitaelern behandelt werden
- dass das Personal in diesen Spitaelern deutlich besser bezahlt wird, als in anderen, damit es nicht zu Korruption kommt
- dass die Behandlung in diesen Spitaelern gratis ist, um wiederum die Korruption zu bekaempfen
- in den anderen Spitaelern Aerzte und Krankenschwestern erst dann ein Kind behandeln, wenn die Eltern neben den Behandlungskosten auch ihnen noch Geld geben
- dass die Mortalitaetsrate bei Kindern durch die Behandlung in den Kantha Bopha spitaelern von ueber 5% auf unter 1% gesenkt werden konnte
- die Tuberkuloseimpfung nicht furchtbar viel nuetzt, da eine Mehrheit der oben genannten 65% zuvor gegen Tuberkulose geimpft war

Die WHO kritisiert das Vorgehen von Hr. Richner, weil er Menschen in einem der aermsten Laender der Erde mit High Tech Medizin versorgt und das sei zu teuer. Hr. Richner wirft der WHO entgegen, dass diese "poore medicine for poore countries" propagiere, da diese v.a. das Impfen favorisiere und in den von der WHO unterstuetzten Spitaelern die Menschen schlecht behandelt werden, weil es eben massiv zu Korruption komme, das Personal schlecht ausgebildet ist, wegen fehlender Apparate auch keine genuegende Diagnostik durchgefuehrt werden koenne und in den Medikamenten oft nicht das drin ist, was drauf steht. Klar, dass das die WHO gegen ihn aufbringt. Wenn das stimmt, was Hr. Richner sagt, dann ist er allerdings sehr erfolgreich, was fuer die WHO allerdings eine schallende Ohrfeige bedeutet, da die WHO in diesem Bereich in Kambodscha nichts Positives bewirkt. Hr. Richner gibt noch eine Anekdote zum besten. WHO-Experten, die ihn besuchten, uebernachteten in einem schicken Hotel in der Naehe eines der Kinderspitaeler fuer 300 bis 400 Dollar pro Nacht und kritisierten die Behandlungskosten pro Aufenthalt in den Spitaelern - im Durchschnitt 5 Tage - von 240 Dollar als zu teuer und nicht angemessen fuer ein Land wie Kambodscha. Ja, wenn das so stimmt muss einem die Spucke wegbleiben ueber soviel koloniales Gedankengut.

Ein Tag Ausflug zu einem schwimmenden Dorf auf dem Tonle Sap See

Wir fahren etwa 20 Km mit einem Tuk Tuk zum Tonlesapsee. Die Fahrt fuehrt ueber schlechte Strassen, z.T. ueber Staubpisten. An der Schiffsanlegestelle entlang leben die Menschen - zumeist gebuertige Vietnamesen - unter fuerchterlichen Lebensbedingungen in einfachsten Bruchbuden und Bretterverschlaegen. Arbeit gibt es kaum. Zwei kleine Jungs betteln bei uns, nachdem wir aus dem Tuk Tuk gestiegen sind. Sie betteln aber nicht um Geld, sondern fragen nach sauberem Trinkwasser :Hello Sir, do you have clean water for us?" Keine der Huetten ist an fliessend Wasser oder Strom angeschlossen. Die Notdurft wird im See verrichtet, in dem gebadet, Waesche gewaschen und aus dem auch wieder getrunken wird. Das beste Mittel, damit Krankheiten ausbrechen oder bestehen koennen! Viel Arbeit fuer Hr. Richner (und eigentlich auch die WHO). Wahrscheinlich wuerde die Kamera, die ich in meinem Rucksack versteckt habe, ausreichen, um den beiden Jungs ein Jahr lang taeglich genug Trinkwasser zu geben. Wir steigen nachdenklich ins Boot zum schwimmenden Dorf.





Lebensbedingung vieler Armer am Tonle Sap See.







Viele von ihnen sind gebuertige Vietnamesen, die in Kambodscha geduldet, aber kaum gern gesehen sind.





Kinder, die auf dem See spielen















Blick auf das schwimmende Dorf






Das Dorf ist in eine kambodschanische und eine vietnamesische Seite unterteilt. Es hat viele Wohnhaeuser, ein Restaurant und sogar eine Kirche. Allzu viel sieht man aber nicht, weil man das Ausflugsboot nur fuer den Besuch eines Restaurants verlassen kann.
Wir waeren gerne laenger in Kambodscha geblieben, um mehr als nur ein paar touristische Hotspots zu erkunden. Die Zeit ist unerbittlich und es geht weiter nach Bangkok.

1.3. - 4.3. Phnom Penh / Kambodscha

Eigentlich wollten wir von Saigon bis zur Grenze von Kambodscha bei Chau Doc mit dem Bus fahren und den Rest bis Phnom Penh mit dem Boot. Dann haetten wir aber in Chau Doc uebernachten muessen, da dort die Boote nach Phnom Penh vormittags abfahren. So entschlossen wir uns dazu, in 6 Stunden von Saigon nach Phnom Penh mit dem Bus zu fahren. Alles laeuft recht reibungslos. An der Grenze sind die Formalitaeten allerdings etwas umstaendlich; das Gepaeck wird kontrolliert wie auf einem Flughafen (durchlaeuchtet) und wir muessen unsere Paesse abgeben und zahlen 25 Dollar pro Visum. Nach ca. 45 Minuten erhalten alle Passagiere ihre Paesse zurueck.
Was schon sehr schnell auffaellt: es wird deutlich weniger gehupt; ausser unser vietnamesischer Busfahrer, der hupt munter drauf los. Alles sieht etwas aermlicher aus, als noch in Vietnam. Wir fahren durch laendliches Gebiet und man sieht viele Haeuser auf Stelzen. Die meisten wuerde man bei uns wohl abreissen. Die Stelzen der Haeuser sind aber nicht alle gleich hoch. Witzigerweise ist es so dass, je hoeher die Stelzen, desto reicher sind die Eigentuemer. Das Leben der Dorfbewohner spielt sich, besonders waehrend der Mittagshitze, unter den auf Stelzen stehenden Haeusern ab. Schweine, Huehner und Hunde, manchmal auch eine Kuh, laufen oder stehen da zwischen geparkten Mopeds und in Haengematten doesenden Bewohnern. Da, wo der Bus etwas laenger steht wie z.B. beim Warten auf die Faehre ueber den Mekong, sind sehr schnell einige Strassenverkaeufer oder Kinder da, die Zeitungen und Getraenke verkaufen oder die Fensterscheiben putzen, um dafuer ein paar Riel zu bekommen.





Manche Kinder sind wohl erst etwa 5 Jahre alt und gehoerten doch in die Schule oder sollten mit anderen Kindern spielen koennen. Irgendwer hat die Chancen der Menschen, weiter zu kommen, sehr unterschiedlich verteilt!
In Phnom Penh wird man, wenn man aus dem Bus steigt, erst mal von einer Traube Tuk Tuk Fahrer und Hotelschlepper umkreist "Hello friend, cheap tuk tuk" und hello friend, cheap Hotel".... es ist Nachmittag, genug Zeit, um sich eine Unterkunft zu suchen. Wir fluechten erst mal in ein Restaurant, trinken eine Cola und warten, bis sich alles etwas beruhigt. Nachdem ich Geld gewechselt habe suchen wir uns einen freundlich aussehenden Tuk Tuk Fahrer aus und verhandeln in aller Ruhe, wo wir hin wollen und was wir bereit sind, zu zahlen. Nach ein bisschen Palavern und Laecheln haben wir schnell einen Preis, der uns angemessen vorkommt. Das ist ja auch noch so eine Schwierigkeit. Wenn man irgendwo neu ankommt, kennt man ja die lokalen Preise nicht. Was die Einheimischen zahlen bekommen wir als Weissnasen ja so oder so kaum hin. Aber es muss ja nicht das 5 oder 10fache dieses Preises sein und man weiss ja kaum einmal, ob man den doppellten Preis genannt bekommt, oder den zehnfachen. Meistens erkundigen wir uns vorher in einem Restaurant nach dem ungefaehren Preis. Da wir diesmal keine Unterkunft vorgebucht haben klappern wir mehrere ab und kommen in einem annehmbaren Hotel unter.

2.3. / 3.3.

Wie ueberall vergeht schon nur fuer die organisation der Weiterreise ein halber Tag. Mit einem Tuk Tuk fahren wir zum PTM - Travel und buchen einen Flug von Siem Reap nach Bangkok fuer den 8.3. Bangkok Airways ist anscheinend die einzige Fluggesellschaft, die diese Verbindung anbietet; entsprechend teuer ist der Flug. Danach gehen wir an den Fluss, um eine Bootsfahrt nach Siem Reap zu buchen. Kostet aber 35 Dollar pro Person und wir haben von einem schweizer Paerchen gehoert, dass die Bootsfahrt nicht ungefaehrlich ist (Boot wird oft ueberladen); also entscheiden wir uns fuer die - ausserdem billigere - Busfahrt (10 Dollar pro Person). Ach ja, noch zu den Preisangaben: das ist wirklich alles in Dollar. Die heimische Waehrung ist nicht viel Wert und dient manchmal nur als Rueckgeld, wenn z.B. eine Tuk Tuk-Fahrt 2 Dollar und 50 Cent kostet bekommt man auf 3 gezahlten Dollar 2000 Riel wieder zurueck. Am Fluss - die reinste Touristenmeile - schlendern wir ein bisschen herum. Manchen Touristen sieht man die letzten besuchten Laender schon am T-Shirt an, z.B. einen Stern mit der Auffrischt "Good Morning Vietnam". Ob sich diese Schlaumeier ueberlegt haben, dass Vietnam und Kambodscha eine lange kriegerische Vergangenheit haben und das Verhaeltnis der beiden Laender z.Zt. auch nicht zum besten steht?

Wir besuchen das auf einem Huegel errichtete Wat Phnom, zu dem uns ein sehr freundlicher Tuk Tuk - Fahrer bringt (ja, auch die gibt es, sind nicht alle nur Abzocker).
















Angeblich bringt es Glueck, wenn man diesen Wat besucht und laut unserem Guidebook bitten die Khmer hier z.B. fuer gute Schulnoten. Prompt haben wir ein gutes Argument fuer Medea und Timon, diesen Wat zu besuchen. An den Eingaengen sind viele Bettler und Minenopfer. Das Sozialsystem wird hier nicht so ausgebaut sein, wie in der Schweiz und das Schicksal hat es einmal mehr mit manchen Menschen schlecht gemeint. Wenn man von unten die Treppe hochschaut, sieht man 2 Bettler. Also halte ich mehere Hundert Riel bereit. Nur, je hoeher man die Treppe steigt, desto mehr Bettler und Minenopfer sind da. Die komfortable Situation, dass ich viele Dinge im Leben entscheiden kann und nicht einfach hinnehmen muss, weil ich "reich" bin, bringt mir jetzt ein ethisches Dilemma ein. Soll ich dem 5jaehrigen Buben, der seine 1jaehrige Schwester in ebenso verdreckten Kleidern auf dem Arm haelt, ein paar Riel geben oder dem Mann weiter rechts, dem eine Mine beide Beine weggerissen hat oder dem links gegenueber, dem beide Augen fehlen? Keine leichte Entscheidung. Ich bin etwas perplex davon, dass so viele Bettler da sind und werfe einem im Vorbeigehen die Riel in einen bereitgestellten Korb und ernte von den anderen (zumindest von denen, die noch sehen koennen) veraergerte Blicke. Ich bin froh, dass im eigentlichen Heiligtum keine Bettler sind. Die Situation verunsichert und ist unangenehm. Eine weitere Moeglichkeit haben Medea und Timon umgesetzt, als wir am Fluss eine Pizza essen waren. Sie haben einem bettelnden Jungen von ihrer Pizza und Kokosnuss gegeben. Wir haben vorher mit ihnen diskutiert, dass wir kein Geld geben wollen, dass es mehr Sinn macht, ein Projekt finanziell zu unterstuetzen, das die Kinder von der Strasse holt, als ihnen direkt Geld in die Hand zu geben. Wenn die Kinder mit der Bettlerei mehr Geld verdienen, als die Eltern, gibt es fuer sie keinen Grund mehr, in die Schule zu gehen. Nur, wenn sie 20 oder 30 sind, erweichen sie wahrscheinlich die Herzen der Touristen nicht mehr so sehr und fuer eine Schulbildung ist es dann zu spaet.
Auch wenn man alle paar Meter angesprochen wird, ob man mit einem Moped oder einem Tuk Tuk irgendwo hinfahren will, faellt uns auf, dass die Menschen hier offener und freundlicher sind, als in Vietnam. Sie schauen einen nicht veraergert an, wenn man nicht mit ihnen faehrt, man kommt mit vielen ungezwungen ins Gespraech usw.
Aehnlich wie in Bangkok gibt es auch in Phnom Penh einen Koenigspalast. Am fruehen Nachmittag, es ist herrliche 38 Grad heiss (Hilfe, wo ist das Meer zum abkuehlen) und es weht ein lauwarmes Lueftchen, laufen wir durch die Anlage des Koenigs und durch die Silberpagode, wo neben einem wertvollen Smaragdbuddha ein ausgesprochen teurer Altar aufbewahrt wird.Herzstueck des Altars bildet ein 90 Kg schwerer, aus reinem Gold gegossener und mit Diamanten besetzter stehender Buddha.





Timon mit einem Moench bei der Silberpagode

Wir bedauern es jetzt schon, dass wir fuer Kambodscha nur noch so wenig Zeit haben. Am 8. Maerz werden wir ja schon wieder in Bangkok sein und am 11.3. nach Bombay fliegen. Am liebsten wuerden wir den Flug nach Bombay verschieben und noch einen Monat in Kambodscha bleiben.