Sonntag, 26. April 2009

23.-26.4. Ponducherry

Den Tag ueber fahren wir also mit einem Taxi in ca. 4 Stunden nach Ponducherry an der Sued-Ostkueste Indiens. Bis 1954 franzoesische Kolonie hat sich Ponducherry noch etwas franzoesischen Flair bewahrt. Einige Strassen sind eine "rue", die Polizisten tragen rote Kaeppis und es gibt franzoesische Restaurants. Ach ja und an der Uferpromenade gibt es oeffentliche Mistkuebel (Muelleimer) etwas, was wir in ganz Indien noch nicht gesehen haben.Wie in vielen indischen Staedten besteht aber auch hier eine grosse Armut. Wenn man abends noch etwas durch die Gassen streift trifft man viele Obdachlose an. Manche liegen einfach so auf dem Gehweg, Rickshaw-Fahrer schlafen halber auf ihrem Gefaehrt, einige rollen eine Matte aus und liegen so am Boden.
Wir kommen nach Ponducherry, um u.a. das Sri Aurobindo Ashram zu besuchen. Sri Aurobindo war ein indischer Philosoph, Hindu-Mystiker, Yogi und Guru. Einmal im Jahr wird der Wohnbereich von ihm und seiner (spirituellen) Gefaehrtin "The Mother" der Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht. Ohne das vorher gewusst zu haben sind wir genau an diesem Tag in der Stadt. Man sieht also die Zimmer, nachdem man am Grab der beiden vorbei gelaufen ist. Viele Menschen sind anwesend, viele davon wirken in ihren weissen Gewaendern etwas gar sehr entrueckt von Mutter Erde.
Alles ist sehr bedaechtig, religioes. Menschen - Weisse wie Inder - sitzen andaechtig vor dem Grab oder Kuessen dasselbe und halten in einem Gebet inne. Die ganze Szenerie hat etwas von einer Heiligenverehrung. Die Angestellten wirken dagegen sehr gestresst, sind eher unfreundlich und kurz angebunden.
Sowohl hier wie in unserem dem Ashram angebundenen Guesthouse vermisse ich sehr die Freundlichkeit der Menschen. In der Kantine des Guesthouses sind Aussagen und Sprueche von Sri Aurobindo und the Mother ausgestellt:
es sei z.B. sinnvoller, Glueck zu geben statt zu nehmen. Davon weht nicht viel spirituell durch den Raum.
Neben dem Besuch des Ashrams unternehmen wir mal wieder eine kleine Velotour, Chatrina kauft sich neue Flip Flop, wir besichtigen Kirchen und schlendern an der Uferpromenade entlang und planen natuerlich die Weiterreise.

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