Montag, 15. Dezember 2008

12.12. - 18.12. 2008 Bangkok

Die erste Nacht verbringen wir wieder im Hotel Rembrandt. Die Strasse, in der das Hotel etwas ausserhalb des Zentrums liegt, macht einige Gegensaetze deutlich. Wir wohnen in einem hochmodernen Hotelkomplex, wo abends im Eingangsbereich live Pianomusik gespielt wird, wo es 2 Restaurants in den oberen Stockwerken gibt und wo einem die Eingangstuere aufgehalten wird, wenn man ins Hotel hinein oder dieses verlassen will. Draussen auf der Strasse ist die Welt eine andere. Es wird gebaut, Mopedfahrer zischen an einem vorbei, Taxifahrer rufen, wohin man fahren will, "very cheap, very cheap" wie sie versprechen. Den ganzen Tag werden die Strasse entlang kleine Garkuechen und Essensstaende unterhalten, ein paar Meter weiter rufen einige Thaifrauen "cheap massage" (billige Massage) - und das alles in einer unbedeutenden Seitenstrasse.

Chatrina und ich nutzen den Tag, um uns im Zentrum die naechste Bleibe auszusuchen. Wir fahren mit der Metro bis zum Hauptbahnhof und dann weiter per Taxi. Rund um das Wat Chai Chana Songkhram, noerdlich des Koenigspalastes, klappern wir etwa 10 Unterkuenfte ab. Einige haben keine Familienzimmer, die meisten sind ziemlich laut. Schliesslich kommen wir im Erawan House unter. Nicht gerade eine Suite, aber sauber und zentral gelegen.


Am Abend gehen wir alle ein letztes Mal gemeinsam essen. Die Stimmung ist gedrueckt - Abschied nehmen ist meistens schwer, besonders wenn man - wie wir - 3 Wochen intensiv miteinander gereist ist und das naechste Treffen fruehestens in 5 Monaten sein wird. Nach dem Essen geht dann alles sehr schnell. Im Hotel Rembrandt werden die letzten Sachen zusammen gepackt, der Concierge bringt alle Rucksaecke nach unten. Dort sind schnell zwei Taxis gerufen, die Diana und Paul zum Flughafen und uns vier zum ausgesuchten Erawan House bringen. Nun sind wir also wieder zu viert.

Am naechsten Tag schlendern wir durch die Gassen und beobachten das Treiben. Ausserdem organisieren wir unseren Flug nach Phuket, was gar nicht so einfach ist.Viele Fluege sind schon ausgebucht, der Flug faellt in die Weihnachtszeit. Schliesslich bekommen wir einen Flug fuer den 18.12. nach Phuket, wo wir Weihnachten bei Bernd und Irene verbringen werden.

Am Sonntag besuchen wir das suedlich vom Koenigspalast gelegene Wat Pho, einen der wichtigsten Tempel des Landes mit einem riesigen liegenden bzw. ruhenden Buddha. Die vergoldete Buddha-Statue ist 45 m lang und zeigt den liegenden Buddha symbolisch bei seinem Eingang ins Nirwana.

Zu dem Tempel gehoeren ausserdem mehrere Chedis, verschiedene Pavillons und viele, viele weitere Buddhafiguren in kleineren Viharns oder in Wandelgaengen.
Viele Wats - auch kleinere - sind mit viel Prunk ausgestattet. Dazu gehoeren mindestens eine, meistens mehrere verschiedene bronzene, vergoldete oder goldene Buddhafiguren in unterschiedlicher Groesse, meistens erhoeht auf einem Podest, sodass man zur dargestellten Figur hoch schauen muss. Interessant ist das Verhalten der Einheimischen. Da koennen sich einige sitzend in ein Gebet vertieft haben, waehrend rechts, direkt daneben jemand mit dem Handy telefoniert, was aber niemand als stoerend empfindet (zumindest drueckt das niemand aus). Glaube und Geld haengen auch eng beieinander. So kann man im Wat Pho in 108 vor der Statue liegenden Almosenschalen Geld werfen, was Glueck bringen soll.
Fuer heute haben wir genug von Glaube, Glueck und Tempel und lassen es uns in einem schoenen (und auch etwas teurem) Restaurant direkt am Fluss gut schmecken.

Am Montag besuchen wir den Koenigspalast, fuer jeden Bangkokbesucher ein Muss (was sich leider viele andere auch gesagt haben. Es ist recht voll). Wir kommen etwas spaet aus den Federn, sodass wir erst kurz vor Mittag am Palast sind. Drinnen eroeffnet sich dann eine grosse Pracht; Loewen- und Kriegerfiguren, in vielen Farben glaenzende Gebaeude, vergoldete Chedis usw. dazu das Wat Phra Keo, das zum Koenigspalst gehoerende Wat mit Wandelgang (natuerlich wieder viele Buddhafiguren), sehr schoenen Wandmalereien und im Zentrum ein von oben bis unten dekorierter Bot mit dem Jadebuddha (gruener Buddha) darin, der hoch verehrt wird. Auf Wandmalereien ist das Leben Buddhas dargestellt.
Nach soviel Machtentfaltung und Religiositaet sind wir etwas erschlagen!! und lassen den restlichen Tag etwas dahinplempern.
Wir besuchen dabei auch die Khaosan-Road: hier herrscht, im gegensatz zu unserem ersten Besuch vor 12 Jahren, ein furchtbares Treiben. Es ist laut, voller Touristen und voller Thais, die von den Touristen moeglichst viel verdienen wollen (wer will es ihnen verdenken; wir taeten es sicher auch). Man kann kaum ein paar Sekunden gemuetlich schlendern, ohne dass man in ein Restaurant, Tuk Tuk oder Taxi gebeten wird. Frauen in noerdlicher Tracht versuchen eigene Souvenirs wie Holzfroesche zu verkaufen, waehrend jemand aus einem "serioesen" Kleidershop ruft "Hello friend, good shirt, very cheap" - wer's glaubt ist selber schuld.

Am Dienstag, 16.12., nehmen wir uns noch mal Kultur (will heissen Tempel und Wats) vor. Bangkok hat ja viel davon zu bieten. Wir besuchen das Wat Bovonives in der Naehe unserer Unterkunft. Neben frueheren verbrachte auch der heutige Koenig vor seiner Kroenung einige Zeit als Moench in diesem Kloster. Das Wat scheint nicht so bekannt zu sein, wir sind naemlich die einzigen Touristen, was auch mal gut ist.
Danach kaempfen wir uns mit dem Tuk Tuk durch den dichten Strassenverkehr. Dabei atmen wir in 20 Minuten mindestens eine Jahresration des bei uns zulaessigen Feinstaubs ein. In Zukunft werden wir zu Hause bei den offiziellen basler Feinstaubzahlen eher muede laecheln oder darueber erschrecken, wie viel Feinstaub in einer grossen Metropole produziert wird. Wir fahren zum Golden Mount mit dem Wat Saket. Von hier hat man oder besser gesagt haette man einen schoenen Blick ueber Bangkok, wenn eben nicht die Dunstglocke waere. Die Skyline von Bangkok, eigentlich gar nicht so weit entfernt, verschwindet im Smog. Zuoberst thront ein goldglaenzender Chedi, in dem eine Reliquie Buddhas verehrt wird.
Danach laufen wir richtung Wat Suthat. Unterwegs laufen wir die Borpad Road entlang, wo sehr schoene Holzarbeiten verkauft werden; von kleinen Holzdrachen bis zu schoen verzierten Zimmer- und Eingangstueren aus Massivholz.
Im Old Siam Plaza goennen wir uns heisse Schoggi, Cafe und Tee. Anschliessend besuchen wir noch das Wat Suthat mit besonders schoenen Wandmalereien ("Papi, nicht schon wieder Malerei" = O-Ton Timon), einer hochverehrten Buddhastatue und einem Wandelgang mit 156 Buddhastatuen.
Wir sind bereits in der quirligen Chinatown. Da aber bereits in 30' das letzte Expressboot den Menam Chao Phraya bis zu uns faehrt, haben wir dafuer nicht mehr viel Zeit (wir wollen nicht in der Rush-hour durch die halbe Stadt fahren).

So, genug von Bangkok. Morgen wollen wir einen Ruhetag einlegen. Gute Nacht Bangkok.

Keine Kommentare: