Mittwoch, 20. August 2008

8.8.08 - 14.8.08 Namatakula Village / Coral Coast

Eigentlich wollten wir von Nadi aus zum Beachouse an der Coral Coast im Sueden der Hauptinsel Viti Levu. Leider sind sowohl das Beachouse, als auch andere Unterkuenfte, die wir angerufen haben, ausgebucht. Laut unseres Reisefuehrers gibt es noch die Moeglichkeit, bei einer Familie in einem Dorf in einem Homestay unterzukommen. Chatrina kann noch am Telephon den Preis etwas druecken und wir sagen fuer 6 Naechte zu. Nach ca. 2 Stunden Fahrt mit einem Semiexpressbus ab Nadi werden wir irgendwo in einem kleinen Dorf an der Coral Coast namens Namatakula Village, rausgelassen. Wir sind die einzigen, die aussteigen. OK, denke ich, jetzt beginnt Fijilife. Ein Dorfbewohner fuehrt uns zum Homestay, wo wir freundlich begruesst werden. Die Unterkunft ist sehr einfach. Wir leben unter einem Dach mit einer Grossfamilie, bei der drei Generationen zusammenleben. Die Erfahrung, die wir dabei machen (duerfen) ist grossartig. Medea und Timon spielen schon bald mit den 1 und 3 jaehrigen Kindern des Hauses. Wir unterhalten uns meistens mit den aeltesten, Simon und Judith, die das Homestay in der Hauptsache leiten und mit Rosa, die fantastische, fijianische Gerichte zubereitet.
Der Familienzusammenhalt hier ist sehr wichtig, es werden aber auch Aussenstehende aufgenommen wie Joe, der eines Tages beim Homestay auftauchte und seither hier lebt und mitarbeitet. Arbeit gibt es im Dorf nicht viel, dafuer ist es einfach, Land zu bekommen oder zu bebauen. Simon gehoert hier viel Land. Wenn nun jemand ein Haus bauen will, muss er sich bei ihm melden. Simon entscheidet dann, ob er ihm das Land gibt oder nicht. Bei einem Spaziergang durch das Dorf sieht man schon viele sehr, sehr einfache Unterkuenfte, Bretterverschlaege und Wellblechunterkuenfte.
Durch die vielen Gespraeche erfahren wir so vieles ueber das Leben in einem einfachen Dorf in Fiji, abseits der Inseln, die wir als das Paradies bezeichnen. Wir gehen auch immer wieder an den Strand, allerdings nicht an den vom Dorf, sondern vom naechsten Resort. Die Fijianer selber gehen angezogen ins Wasser, wenn sie ins Meer gehen. Aus Respekt haben wir uns ueberlegt, etwas weiter zu gehen und haben so das naechste Resort entdeckt. Hier gibt es auch richtigen Kaffee, mmh, Chatrina ist dann wieder gluecklich. Die Straende hier an der Coral Coast sind nicht so spektakulaer, wie auf Nacula. Aber eben, das Paradies kann ja nicht ueberall sein.
Wir unternehmen auch Ausfluege. Einmal fahren wir mit einem Local Bus nach Sighatoka, um die bekannten Sandduenen zu sehen und einen Tierpark (Kula Eco Park) zu besuchen. Zunaechst einmal muessen wir aber lebend ankommen. Durch den indischstaemmigen Busfahrer bekommen wir einen Vorgeschmack auf den "indian style of driving", der v.a. darin besteht, moeglichst wenig zu bremsen und moeglichst viel Gas zu geben. Zum Glueck geht es immer wieder mal bergauf. Leider folgt ja oft auf einen Anstieg der Abstieg :-) - also geht es mit viel Krach und Geschaepper und eben wenig bremsen wieder nach unten. Medea und Timon rufen" jippieh, wie auf der Achterbahn". Nun ja, Chatrina und mir ist weniger wohl. Der Schriftzug im Innern des Busses - in emergency push windows out - wirkt genauso wenig beruhigend, wie die vielen mit Blumen geschmueckten Kreuze am Strassenrand. Wir kommen trotz allem gut an. Gott Ganesh, dessen Abbildung ueber dem Busfahrer festgemacht ist, ist mir schon jetzt sympathisch.
Im Kula Eco Park koennen wir eine Schlange und verschiedene Leguane in die Haende nehmen. Ansonsten hat es viele groessere und kleinere Kaefige mit verschiedenen Voegeln darin. Sicherlich ein Leckerbissen fuer Vogelliebhaber und -kenner.
Bei den Sandduenen, die uebrigens unter UNESCO Weltkulturerbe stehen, kommen wir leider erst am NM an, sodass es uns nur noch fuer den kuerzeren, einstuendigen rail reicht. Der Wind pfeift ueber die Duenen und peitscht Sandkoerner ueber Beine und Kopf.
Anmerkung: Die naechsten Zeilen hat Medea geschrieben:
Am Abreisetag waren wir schon bereit zu gehen, da hoerten wir Gelaechter im Garten. Wir gingen hinaus und schauten, was denn da los ist. Da sahen wir doch wirklich ein aufgeschlitztes Schwein und darum herum standen ein paar Maenner. Einer nahm die Leber heraus, ein anderer den Darm und so ging es weiter. Einer bot Mama das Herz an, doch die lehnte es freundlich aber bestimmt ab. Aber der Hoehepunkt kommt erst noch. Achtung er kommt. Da schnitten doch oder besser hackten die Maenner die Beine des Schweins ab und fuellten den Bauch mit Palmblaettern und gluehenden Steinen. Das Schwein wurde fuer ein Festessen am Abend vorbereitet.






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