Montag, 2. März 2009

26. - 28.2. Saigon

Mit einer zweimotorigen Maschine der Vietnam Airlines (vom Zustand der Maschine und von der harten Landung her koennte es auch eine Maschine der Aeroflot sein!) fliegen wir ueber das Mekongdelta nach Saigon. Entgegen frueheren Erfahrungen klappt diesmal alles, was wir vorher organisiert haben. Am Flughafen holt uns jemand vom Guesthouse ab und wir koennen die zahlreichen Schlepper anderer Guesthouses abwinken.
Wir nutzen die Zeit in Saigon fuer den Besuch des Kriegsmuseums . Sehr lehrreich, aber auch sehr bedrueckend. Vor dem Eingang stehen erbeutete amerikanische Panzer, Flugzeuge und Hubschrauber. Im Gebaeude sind viele Bilder ueber die Schrecken des Krieges aufgehaengt. Z.B. das Bild eines Napalmangriffes mit dem nackten, schreienden Maedchen im Vorder- und schwer bewaffneten amerikanischen Soldaten im Hintergrund. Oder Bilder ueber das Massaker von My Lai, 1968, als ein amerikanisches Kommandounternehmen Maenner, Frauen und Kinder (auch solche, die erst ein paar Monate alt waren) zu hunderten getoetet haben. Genau genommen waren es "507 Menschen, darunter 173 Kinder, 76 Kleinkinder, 182 Frauen und 60 Männer über sechzig Jahre (Quelle Tagesschau der ARD)".

Nun, das Ganze ist sehr propagandistisch aufgemacht. Es werden ausschliesslich die Greueltaten der einen Seite gezeigt, wobei auf Bildmaterial der Amerikaner zurueckgegriffen wird. Dass die Vietcongsoldaten ganz genau so getoetet und gefoltert haben, wird hier nicht gezeigt. Das ist aber auch zweitrangig. Es geht um die Darstellung des Krieges und der damit verbundenen Schrecken. Ich denke, wenn man solche Bilder sieht (z.B. vier Soldaten, einige grinsend, einer eine Zigarette rauchend, wie sie einen vietnamesischen Zivilisten festhalten und foltern) sollte das selbst die hartgesottensten vom Sinn eines Krieges abhalten. Der Museumsbesuch hat uns sehr nachdenklich gemacht und es ist gut, dass es sowas gibt. Aber es sollten eben auch die Bushs, Putins, Netanyahus, Achmadinejads, Bin Ladens und wie sie alle heissen genauso sehen. Sie sollten sehen, was Bomben, Napalm und Minen anrichten. Propaganda hin oder her. Das Museum ist auf jeden Fall besuchenswert.

Wieder im Guesthouse von Madam Cuc treffen wir die deutsche Familie, die wir schon in Phu Quoc kennenlernten, wieder und haben zwei lustige Abende mit Elke, Christoph und Lysanne (ist das richtig so geschrieben??).

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