Sonntag, 15. März 2009

12.3. - 21.3. Goa

Wir verbringen einige Zeit in Goa um, wenn man so will, Indien light auf uns wirken zu lassen. Die Straende von Anjuna (Berieselung mit Chill Out und Goa-Trance inclusive), Vagator und Calangute sind nicht so sehr die Wucht, wie Werbung und Erzaehlungen anderer einem weismachen wollen. Wir sind eine Woche in Anjuna in einer schoenen Anlage, ein paar Hundert Meter vom Strand entfernt. Der Taxifahrer bringt uns zu erst auf unseren Wunsch zu einem im Lonely Planet empfohlenen Guesthouse direkt am Strand. Aber das ist nicht nur sehr, sehr basic. Das ginge ja noch, wenn es wenigstens sauber waere. Aber Unterkuenfte, bei denen man besser nur mit Flip Flops herum laeuft, wo man zum Schlafen zwischen sich und der Matratze besser noch einen Seidenschlafsack bringt und wo das Bad verdreckt ist und man am besten nichts beruehrt - manchmal sind die Empfehlungen im Lonely Planet ein Raetsel. Anscheinend sind wir aus dem Alter raus, so zu uebernachten.

An Goas Straenden schnuppern wir etwas von der vergangenen Hippiezeit; je nach Windrichtung schmeckt es ziemlich kiffig. Wir treffen einen Schweizer aus Dornach, der aber ueber ein ertraegeliches Mass hinaus im Denken verlangsamt ist. Ein paar Joints weniger waeren wohl besser gewesen.

am Strand von Calangute










in Indien gehen viele angezogen im Meer baden







Medea und Timon Spielen am Strand


Die indischen Strandverkaeuferinnen bieten meist Tuecher, Esswaren oder eine Massage an. Sie zeigen wenig Scheu im Kontakt. Oft bleiben sie lange sitzen, fassen einen an und erzaehlen bereitwillig aus ihrem Leben, auch wenn sie merken, dass man nichts bei ihnen kaufen will. Hin und wieder laufen Bettler vorbei oder verschmutzte Kinder, die ihre kleine Hand offen halten.
Wenn Chatrina oder Medea alleine an einem von Indern besuchten Strand baden gehen kann es schon mal schwierig werden, sich die Maenner vom Hals zu schaffen. Sie kommen einem sehr nahe und haben viele Fragen, was schon auch mal nerven kann. Bei Medea denken sicher viele, dass sie aelter als 11 Jahre ist, da sie recht gross fuer ihr Alter ist. Ansonsten koennen wir aber ueber die Inder nicht klagen. Im gegenteil. Sie sind sehr freundlich, ueberaus zuvorkommend und hilfsbereit. Wir sind angenehm ueberrascht.

am Strand gibt es solche Kuehe ....





... und solche












In Suedostasien haben wir unsere Verhandlungskuenste gut ueben koennen, was uns hier sehr zu Nutze ist. Der erste genannte Preis - sei es Unterkunft, Taxi oder Souvenir - ist ueberhoeht. Fuer unsere Unterkunft zahlen wir nach einigem Verhandeln weniger als die Haelfte des erstgenannten Preises; bei CD's oder Schmuck liegt oft noch mehr drin. So schlendern wir dann auch ueber den Mittwochsmarkt von Anjuna bei bruetenden 38 Grad. Nun ja, danach kommt ja dann wieder die salzige Abkuehlung im Meer.

Die letzten 2 1/2 Tage verbringen wir in Panjim, der Hauptstadt Goas, von wo wir auch einen Ausflug nach Old Goa unternehmen. Panjim ist es Wert, 2 Tage besucht zu werden. Die Portugiesen hatten ja mehr als 400 Jahre Zeit, ihre Kultur hier zu hinterlassen. Es ist einfach schoen, durch die engen Gassen zu schlendern, die Strassen haben z.T. portugiesische Namen und viele Menschen, auch christliche Inder, gehen in die Kirche.
In Old Goa kann man einige der schoensten Kirchen Indiens, bzw. Asiens bewundern. Seit ca. 1500 war es die Hauptstadt von Portugiesisch Indien mit bis zu 300 000 Einwohnern, groesser als das damalige Lissabon oder London. Von dem ehemaligen Glanz ist leider nicht viel uebrig geblieben ausser den eben sehr schoenen Kirchen mit z. T. vergoldeten Altaeren. In der "Basilica of Bom Jesus" sind die sterblichen Ueberreste des heiligen Franz Xaver aufbewahrt, der ueber 10 Jahre in Asien missionierte und den Jesuitenorden mit begruendete.
Das Kloster des heiligen Franz von Assisi faellt durch viel Pomp und einem grossen und reich verzierten Altar auf. Ob dies im Sinne von Franz von Assisi ist?

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