Uns zieht es langsam aber sicher Richtung Sueden, da, wo es warm ist. Mit dem Nachtzug fahren wir von Hanoi nach Hue, etwa in der Mitte von Vietnam an einer Biegung des Parfumflusses (Fluss der Wohlgerueche). Im Schlafwagen hat es nicht nur keinen Platz mehr. Die Schlafabteile werden z.Zt. wegen des vietnamesischen Neujahrs doppelt belegt. Wir hatten wenig Lust auf die Aussicht, zu acht in einem Viererabteil zu "liegen". Horrorgeschichten ueber das Zugreisen in Vietnam (laut, eiskalt und alle rauchen) haben uns zusaetzlich verunsichert. Also fahren wir in einem Liegewagen. Kein Luxus, es trifft aber auch keine der Horrorgeschichten zu. Es ist eher zu warm, die Vietnamesen gehen zum Rauchen in die Bereiche zwischen zwei Waggons und es ist auch nicht laut. Allerdings laeuft der TV lange und ich amuesiere mich ueber eine Zugangestellte, die sich so streng und hochnaesig gibt, dass sie den frueheren uniformierten DDR-Grenzfrauen alle Ehre gemacht haette.
Am naechsten Morgen quartieren wir uns im Binh Minh Guesthouse ein. Hue ist die alte Kaiserstadt. 13 Kaiser der Nguyen-Dynastie regierten hier nach chinesischer Praegung, bis die Unterwerfung unter die Kolonialmacht Frankreich erfolgte. Ab ca. 1845 regierten die Kaiser unter Frankreichs Gnaden. Am Ende der Wirren des zweiten Weltkriegs durfte der letzte Kaiser die Macht an Ho Chi Minh abgeben (Kaisertum und Kommunismus vertragen sich wohl nicht!).
Innerhalb einer Zitadelle liegt die Kaisersatdt, welche wiederum die Purpurne (verbotene) Stadt umgibt, die ausschliesslich dem Kaiser und seiner Familie vorbehalten war. Verboten war sie allen Maennern (ausser natuerlich dem Kaiser). Daher waren alle Diener und die Palastwache Eunuchen (aua). Neben der Familie lebten hier nur noch die Konkubinen des Kaisers, verteilt auf fuenf Pavillons. Auch nicht schlecht, selbst wenn man unter Frankreichs Gnaden regiert.
Innerhalb einer Zitadelle liegt die Kaisersatdt, welche wiederum die Purpurne (verbotene) Stadt umgibt, die ausschliesslich dem Kaiser und seiner Familie vorbehalten war. Verboten war sie allen Maennern (ausser natuerlich dem Kaiser). Daher waren alle Diener und die Palastwache Eunuchen (aua). Neben der Familie lebten hier nur noch die Konkubinen des Kaisers, verteilt auf fuenf Pavillons. Auch nicht schlecht, selbst wenn man unter Frankreichs Gnaden regiert.
Kaiserstadt, Purpurstadt und die in der Umgebung verstreuten Graeber der verstorbenen Kaiser stehen auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Alles sehr schoen zum anschauen und auf jeden Fall einen Besuch wert. Wie an vielen Orten in Vietnam begegnet man auch hier der juengeren Vergangenheit. Waeherend des Vietnamkriegs wurde Hue schwer beschaedigt. Die Gebaeude in der Kaiserstadt und Purpurstadt wurden noch nicht alle restauriert.
<-- Gebet von Moenchen in einer nahegelegenen Pagode
Gerade rechtzeitig, als das Wetter wieder schlechter wird, machen wir uns auf zu unserer zweiten langen Zugfahrt. Von Hue aus geht es weiter nach Sueden, nach Mui Ne.
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