Freitag, 17. April 2009

11.4. - 13.4. Kumily Periyan Wildlifepark

Nach einer anstrengenden Holperpiste mit dem Bus erreichen wir am Abend Kumily. Unterwegs sassen wir wegen Wahlversanstaltungen immer wieder im Stau. Unter anderem die Kommunistische Partei LDF ist in Kerala in Form von laechelnden Maennergesichtern auf Plakaten stark vertreten. Wie bei den Bollywood-Stars haben die Plakatmenschen auffallend helle Haut, ganz im Gegensatz zur indischen Durchschnittsbevoelkerung. Das ist etwas, was mir schon in Suedostasien aufgefallen ist. Auf den Werbeplakaten werden sehr oft entweder westliche Menschen oder hellhaeutige Asiaten abgebildet. Ach ja, kommunistische Partei: mit dem indischen Kastenwesen kenne mich kaum aus, trotzdem frage ich mich, wie Kastenwesen und kommunistisches Denken zusammenpassen sollen? Ist das nicht ein bisschen ein Widerspruch? Vielleicht lehnen die Vertreter ja das Kastenwesen eher ab...
In Kumily haeuern wir einen Guide fuer eine Kraeutertour an. Man lernt doch einiges dabei, z.B., dass Zimt aus der Rinde eines Baumes gewonnen wird oder dass weisser und schwarzer Pfeffer sich nur in der Verarbeitung unterscheiden. Wir halten unsere Nasen ausserdem an frischem Kardamom, das irgendwie das indische Grundgewuerz zu sein scheint, dann an Nelken, Eucalyptus und Lorbeer und sehen Baeume mit Muskatnuessen, Kaffee, und Kakao. He, Schule einmal anders.
Am naechsten Tag unternehmen wir eine Tour in den nahe gelegenen Periyar Wildlifepark. Es geht mal wieder frueh am Morgen los. Um 5:00 Uhr (welch unchristliche Zeit) werden wir abgeholt. Mit einem offenen Jeep sind wir etwa 1 Stunde unterwegs und sehen bald nach Parkeintritt eine kleine Elephantenherde am Hang grasen. Wow, das Highlight schon gleich am Anfang. Spaeter sehen wir noch Rieseneichhoernchen und einen Affen. Nach einer Fruehstueckspause geht es zu Fuss durch den Dschungel. Dort sehen wir unglaublich viele Tiere, leider alle von der gleichen Art, naemlich Blutegel. Und diese Viecher haben es mit einer unglaublichen Zielsicherheit auf unsere Fuesse und das dahinter liegende Blut abgesehen. Sie sind derart flink, kaum haben sie eine kleine Oeffnung ausgemacht, schwupp sind sie drin. Salz ist da nur eine kleine Hilfe. Unterwegs sehen wir aber doch noch andere Tiere. Froesche, Giftspinnen und eine gruene Viper (recht giftig). Selbst als wir feste auf den Boden auftreten macht sie nur wenig anstalten, sich zu verziehen. Beim Mittagessen schleicht dann im angrenzenden Garten noch eine Kobra herum - mmh, auch sehr nett. Den Dschungelspaziergang haette es nicht gebraucht, die Elefanten zu sehen war dagegen ein echtes Erlebnis. In unserer Gruppe war noch eine Touristin, die das gar nicht so toll gefunden hat. Sie hat schon in Afrika an Safaris teilgenommen und viel mehr Tiere gesehen. Also, atemberaubend mag es nicht sein, aber fuer uns war es ein Erlebnis. So, und nu is gut damit. Morgen geht es weiter nach Varkala. Es ist mal wieder Strand angesagt. Hier ist es ja inzwischen so heiss. Da tut eine Abkuehlung ganz gut.

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