Samstag, 20. Dezember 2008
18.12. - 29.12. 2008 Phuket
Unser Bungalow ist auf einem Huegel, etwa 20' zu Fuss vom Strand entfernt. Rundum wohnen Farangs (Fremde), wobei sich im Gegensatz zu frueher, mehr und mehr Polen und Russen Ferien im sogenannten Paradies leisten koennen. Zum Strand geht es im Thai-Style, will heissen wir fahren meist zu dritt auf einem Toeffli (Moped) fast wie die Thais. Die fahren naemlich mit Baby, Kleinkind (manchmal auf einem Arm, mit dem anderen wird gelenkt), Hund und Hahn auf dem Toeffli. Der Fahrer oder die Fahrerin muss auf dem Highway einen Helm tragen, die, die hinten drauf sitzen nicht. Thailaendische Logik ist manchmal schwer nachvollziehbar.
Es ist auch deutlich heisser als im Norden; tagsueber 28 - 33 Grad, ab dem Mittag drueckend. Dafuer kuehlt es nachts deutlich ab auf vielleicht 25 Grad ;-). Je nach Wind koennen ab dem Mittag Tentakeln von Quallen das Badevergnuegen trueben - das Paradies hat auch seine Schattenseiten.
Weihnachten feiern wir mit Bernd und Irene, etwas Familiaeres in 10 Monaten reisen ist eben auch wichtig. Nein, diesmal gibts kein "Fried Rice" oder eine thailaendische Suppe mit Kokosnussmilch, sondern gebratene Ente mit Rotkraut und Kartoffeln, auch mal wieder lecker. Dazu Weihnachtsmusik aus dem Computer und einen Minitannenbaum. Nur der Schnee wird etwas vermisst (wie in Mitteleuropa ja auch :-).)
Am 26.12. gedenken viele Menschen an die Opfer des Tsunami von vor 4 Jahren. An manchen Stellen am Strand oder etwas versetzt dahinter stellen sie fuer die Seelen der damaligen Opfer Essensschaelchen und kleine Trinktueten auf. An einigen Stellen weisen Schilder darauf hin, wohin man bei einem erneuten Tsunami fluechten soll (am besten immer nach oben!!). Sichtbare Folgen des Tsunami sieht man keine mehr. Im Gegenteil: es ist ein ungeheurer Bauboom ausgebrochen, der selbst heute noch anhaelt, obwohl ueberall "Bauleichen" stehen, die nie bewohnt wurden und jetzt vor sich hin rosten. Anscheinend baut man zu viel oder es gibt hier auch eine Art Immobilienkrise, die aber erst noch am Beginn steht.
An einem Tag unternehmen wir mit Bernd und Irene, die ein grosses Auto gemietet haben, eine schoene Inselrundfahrt zu verschiedenen Aussichtspunkten, zur Panwa-Halbinsel mit Blick auf Ko Lone und die Chalong -Bucht und zu einem riesigen sitztenden Buddha. Am fruehen Abend fahren wir fuer eine kleine Shoppingtour nach Patong. Viel kaufen wir nicht ein. Die Insel Phuket ist im Vergleich zum restlichen Thailand recht teuer; noch so eine Auswirkung des Paradieses. Der Strand von Patong ist furchtbar, Rimini laesst gruessen. Mehrere Reihen Sonnenschirme und Liegen, das uebliche Treiben von Kokosnuss- und Souvenirverkaeufern (koennte auch an der Costa Brava sein). Nur die in der Bucht ankernten Segelschiffe vermitteln so etwas wie Romantik.
In den Strassen herrscht quirliges Treiben, jeder will an den Touristen verdienen; und es sind ja schon, als Folge der Flughafenbesetzung Ende November Anfang Dezember, weniger Touristen als in den anderen Jahren hier. Nachgemachte Rolex- oder Breitlinguhren kann man immernoch an den Strassenstaenden kaufen; allerdings liegen sie nicht mehr offen aus, sondern man wird bei Interesse in einen Hinterraum gelotst. Timon bekommt eine Digitaluhr (unbekannte Marke), Medea eine Tasche. Ganz ohne Einkaufen geht es nicht, dafuer wird ordentlich gehandelt und gefeilscht.
Am 29.12. ist unsere Zeit in Phuket auch schon wieder vorbei. Wir fliegen mit Air Asia, die die einzige Fluggesellschaft ist, die zu dieser Zeit noch freie Plaetze hat. Wir erfahren erst hinterher, dass diese Fluggesellschaft dem ehemaligen thailaendischen Premierminister Thaksin gehoert. In Zukunft werden wir versuchen, diese Fluggesellschaft zu meiden.
Montag, 15. Dezember 2008
12.12. - 18.12. 2008 Bangkok
Chatrina und ich nutzen den Tag, um uns im Zentrum die naechste Bleibe auszusuchen. Wir fahren mit der Metro bis zum Hauptbahnhof und dann weiter per Taxi. Rund um das Wat Chai Chana Songkhram, noerdlich des Koenigspalastes, klappern wir etwa 10 Unterkuenfte ab. Einige haben keine Familienzimmer, die meisten sind ziemlich laut. Schliesslich kommen wir im Erawan House unter. Nicht gerade eine Suite, aber sauber und zentral gelegen.
Am Abend gehen wir alle ein letztes Mal gemeinsam essen. Die Stimmung ist gedrueckt - Abschied nehmen ist meistens schwer, besonders wenn man - wie wir - 3 Wochen intensiv miteinander gereist ist und das naechste Treffen fruehestens in 5 Monaten sein wird. Nach dem Essen geht dann alles sehr schnell. Im Hotel Rembrandt werden die letzten Sachen zusammen gepackt, der Concierge bringt alle Rucksaecke nach unten. Dort sind schnell zwei Taxis gerufen, die Diana und Paul zum Flughafen und uns vier zum ausgesuchten Erawan House bringen. Nun sind wir also wieder zu viert.
Am naechsten Tag schlendern wir durch die Gassen und beobachten das Treiben. Ausserdem organisieren wir unseren Flug nach Phuket, was gar nicht so einfach ist.Viele Fluege sind schon ausgebucht, der Flug faellt in die Weihnachtszeit. Schliesslich bekommen wir einen Flug fuer den 18.12. nach Phuket, wo wir Weihnachten bei Bernd und Irene verbringen werden.
Am Sonntag besuchen wir das suedlich vom Koenigspalast gelegene Wat Pho, einen der wichtigsten Tempel des Landes mit einem riesigen liegenden bzw. ruhenden Buddha. Die vergoldete Buddha-Statue ist 45 m lang und zeigt den liegenden Buddha symbolisch bei seinem Eingang ins Nirwana.
Zu dem Tempel gehoeren ausserdem mehrere Chedis, verschiedene Pavillons und viele, viele weitere Buddhafiguren in kleineren Viharns oder in Wandelgaengen.
Viele Wats - auch kleinere - sind mit viel Prunk ausgestattet. Dazu gehoeren mindestens eine, meistens mehrere verschiedene bronzene, vergoldete oder goldene Buddhafiguren in unterschiedlicher Groesse, meistens erhoeht auf einem Podest, sodass man zur dargestellten Figur hoch schauen muss. Interessant ist das Verhalten der Einheimischen. Da koennen sich einige sitzend in ein Gebet vertieft haben, waehrend rechts, direkt daneben jemand mit dem Handy telefoniert, was aber niemand als stoerend empfindet (zumindest drueckt das niemand aus). Glaube und Geld haengen auch eng beieinander. So kann man im Wat Pho in 108 vor der Statue liegenden Almosenschalen Geld werfen, was Glueck bringen soll.
Fuer heute haben wir genug von Glaube, Glueck und Tempel und lassen es uns in einem schoenen (und auch etwas teurem) Restaurant direkt am Fluss gut schmecken.
Am Montag besuchen wir den Koenigspalast, fuer jeden Bangkokbesucher ein Muss (was sich leider viele andere auch gesagt haben. Es ist recht voll). Wir kommen etwas spaet aus den Federn, sodass wir erst kurz vor Mittag am Palast sind. Drinnen eroeffnet sich dann eine grosse Pracht; Loewen- und Kriegerfiguren, in vielen Farben glaenzende Gebaeude, vergoldete Chedis usw. dazu das Wat Phra Keo, das zum Koenigspalst gehoerende Wat mit Wandelgang (natuerlich wieder viele Buddhafiguren), sehr schoenen Wandmalereien und im Zentrum ein von oben bis unten dekorierter Bot mit dem Jadebuddha (gruener Buddha) darin, der hoch verehrt wird. Auf Wandmalereien ist das Leben Buddhas dargestellt.
Nach soviel Machtentfaltung und Religiositaet sind wir etwas erschlagen!! und lassen den restlichen Tag etwas dahinplempern.
Wir besuchen dabei auch die Khaosan-Road: hier herrscht, im gegensatz zu unserem ersten Besuch vor 12 Jahren, ein furchtbares Treiben. Es ist laut, voller Touristen und voller Thais, die von den Touristen moeglichst viel verdienen wollen (wer will es ihnen verdenken; wir taeten es sicher auch). Man kann kaum ein paar Sekunden gemuetlich schlendern, ohne dass man in ein Restaurant, Tuk Tuk oder Taxi gebeten wird. Frauen in noerdlicher Tracht versuchen eigene Souvenirs wie Holzfroesche zu verkaufen, waehrend jemand aus einem "serioesen" Kleidershop ruft "Hello friend, good shirt, very cheap" - wer's glaubt ist selber schuld.
Am Dienstag, 16.12., nehmen wir uns noch mal Kultur (will heissen Tempel und Wats) vor. Bangkok hat ja viel davon zu bieten. Wir besuchen das Wat Bovonives in der Naehe unserer Unterkunft. Neben frueheren verbrachte auch der heutige Koenig vor seiner Kroenung einige Zeit als Moench in diesem Kloster. Das Wat scheint nicht so bekannt zu sein, wir sind naemlich die einzigen Touristen, was auch mal gut ist.
Danach kaempfen wir uns mit dem Tuk Tuk durch den dichten Strassenverkehr. Dabei atmen wir in 20 Minuten mindestens eine Jahresration des bei uns zulaessigen Feinstaubs ein. In Zukunft werden wir zu Hause bei den offiziellen basler Feinstaubzahlen eher muede laecheln oder darueber erschrecken, wie viel Feinstaub in einer grossen Metropole produziert wird. Wir fahren zum Golden Mount mit dem Wat Saket. Von hier hat man oder besser gesagt haette man einen schoenen Blick ueber Bangkok, wenn eben nicht die Dunstglocke waere. Die Skyline von Bangkok, eigentlich gar nicht so weit entfernt, verschwindet im Smog. Zuoberst thront ein goldglaenzender Chedi, in dem eine Reliquie Buddhas verehrt wird.
Danach laufen wir richtung Wat Suthat. Unterwegs laufen wir die Borpad Road entlang, wo sehr schoene Holzarbeiten verkauft werden; von kleinen Holzdrachen bis zu schoen verzierten Zimmer- und Eingangstueren aus Massivholz.
Im Old Siam Plaza goennen wir uns heisse Schoggi, Cafe und Tee. Anschliessend besuchen wir noch das Wat Suthat mit besonders schoenen Wandmalereien ("Papi, nicht schon wieder Malerei" = O-Ton Timon), einer hochverehrten Buddhastatue und einem Wandelgang mit 156 Buddhastatuen.
Wir sind bereits in der quirligen Chinatown. Da aber bereits in 30' das letzte Expressboot den Menam Chao Phraya bis zu uns faehrt, haben wir dafuer nicht mehr viel Zeit (wir wollen nicht in der Rush-hour durch die halbe Stadt fahren).
So, genug von Bangkok. Morgen wollen wir einen Ruhetag einlegen. Gute Nacht Bangkok.
8. - 11.12. 2008 Chiang Mai
In einem der Tempel betet ein Moench, Besucher tragen ihre Wuensche vor. Dazu gehoeren auch Spenden an die Moenche. Da diese aber kein Geld annehmen duerfen, kaufen die Besucher vorher vorbereitete Kuebel mit Esswaren, Regenschirmen und sonstigen Sachen fuer den taeglichen Bedarf, auch Blumen, usw.
In einem anderen Tempelbereich werden 20 Bhat-Geldscheine an Staebe geheftet und diese dann wie bei einem grossen Blumenstrauss arrangiert - die ganze Szenerie ist sehr beeindruckend.
Wieder zurueck in Chiang Mai organisieren wir ueber das Travel-Shoppe Reisebuero, gegenueber des Tapae Gates unsere Fluege nach Bangkok. Das ganze verlaeuft sehr schnell und professionell. Das Reisebuero ist empfehlenswert.
Am letzten Tag holen wir im indischen Konsulat unsere Visa ab. Diesmal muss Medea (11 Jahre) mitkommen, da sie ihren Antrag selber unterschreiben muss.
Am Nachmittag fliegen wir fuer 60.- pro Person mit Thai Airways nach Bangkok. Kaum tritt man aus dem Flughafengebaeude heraus beginnt eine andere Welt. Viele richtige aber auch viele selbsternannte Taxifahrer buhlen um Passagiere. Grundsaetzlich werden ueberhoehte Preise verlangt. Wir suchen und verhandeln etwa eine halbe Stunde lang, bis wir ein halbwegs vernuenftiges Angebot erhalten. Nachdem wir einen sehr aufdringlichen alkoholisierten Fahrer endlich abschuetteln koennen fahren wir 6 mit einem kleinen Van fuer 700 Bhat (ca. 23.- SFr.) die gut 30 Km vom Flughafen bis zum Hotel. Vielleicht ist auch das noch zuviel, aber immerhin weniger als die Haelfte des erstgenannten Angebots.
Mittwoch, 10. Dezember 2008
3.12. - 7.12. 2008 Nordwest-Thailand
Das kleine Abenteuer beginnt allerdings bereits in Chiang Mai. Zunaechst muessen wir mit dem Auto aus dem Zentrum herausfahren - gar nicht so einfach bei dem Verkehrschaos und beim thailaendischen Fahrstil, der doch etwas gewoehnungsbeduerftig ist. Auf einer zweispurigen Strasse stehen die Autos vierspurig aber eben nicht besonders geordnet, sondern kreuz und quer, Mopedfahrer ueberholen von links und rechts, es herrscht Linksverkehr und alles ist im Fluss. Schliesslich kommen wir doch gut raus.
Die naechsten Tage verbringen wir auf einer wunderschoenen Fahrt, auf der wir in Tha Pai in heissen Quellen baden, wahrend sich Fruehnebel und Temperaturen von 10 - 15 Grad nach und nach in angenehme 25 Grad verwandeln. Wir unternehmen einen Elefantenritt und lassen uns abends Massieren. Bei der Weiterfahrt haben wir immer wieder schoene Ausblicke auf die Berglandschaft, machen Pause bei einem Hilltribekaffee (von den Einheimischen Nordthailands angebauter Kaffee) und machen einen weiteren Stopp in Mae Hong Son, nahe der Grenze zu Burma.
Mae Hong Son ist ein zauberhafter Ort. Noch wenig touristisch mit einem tollen und sehr angenehmen Nachtmarkt. Wir schlemmern von Kokusnussgerichten, frischen Mangos, leckerem gegrilltem Huehnchen usw. In den Wats ist viel los, es werden kleine, mit einem Feuer angetriebene, Ballons in die Luft gelassen, wobei man sich etwas wuenschen kann. Zeitweise fliegen 20 bis 30 solcher Ballons gleichzeitig am dunklen Himmel, waehrend wir mitten im emsigen Treiben ueber den Markt schlendern.
Mae Hong Son ist unbedingt einen Besuch wert.
Von Mae Hong Son aus unternehmen wir einen Ausflug zum Pha Sua-Wasserfall (recht schoen), zum Pang Tong-Koenigspalast (ist eine Enttaeuschung) bis zu einem Dorf der Kuomintang (eingewanderte Chinesen), wo wir essen und uns mit verschiedenen Tees eindecken. Die Gegend ist bekannt fuer Teeanbau.
30.11. - 2.12. 2008 Chiang Mai
Was auch gleich auffaellt, sobald die Sonne weg ist: es wird abends frisch und wir muessen uns warm anziehen. Wir sind im Norden von Thailand. Hmm, warm anziehen in Thailand ist eine neue Erfahrung fuer uns. Bei unseren frueheren Aufenthalten waren wir immer im Sueden von Thailand (nie noerdlich von Bangkok) und da war es meist bis weit in die Nacht hinein warm.
Nach der ersten Nacht wechseln wir unsere Unterkunft. Wir haben jetzt ein Haus mit drei Schlafzimmern (jeweils mit Bad), einen Aufenthaltsraum, einen Computer mit freiem Internetzugang und einen kleinen Garten fuer etwa 70 .- SFr. pro Nacht.
Am Montag fahren Chatrina und ich schon am fruehen Morgen auf das indische Konsulat, um ein Visum fuer Indien zu beantragen. Wir werden freundlich begruesst, es herrscht eine ruhige und angenehme Stimmung (nicht so eine Hektik wie in der Botschaft von Bangkok). Beim auszufuellenden Antrag wird u.a. nach dem Namen des Vaters gefragt - die Mutter scheint nicht zu interessieren.
Ausser uns ist noch ein Paerchen da, welches am 20.12. nach Indien reisen moechte, trotz der Anschlaege von vor ein paar Tagen. Sie meinen, dass sie ja nur in den Norden reisen; da braeuchten sie keine Angst zu haben. Ich denke, dass es eher im Norden von Indien zu Schwierigkeiten kommen wird. Der Konflikt mit Pakistan wird im Norden ausgetragen (z.B. in Kashmir); und die Gegensaetze zwischen radikalen Hindus und Moslems prallen mehrheitlich im noerdlichen Teil bis etwa zur Mitte aufeinander.
Wir wollen die Visa fuer Indien beantragen, damit wir diese schon einmal haben und uns spaeter entscheiden koennen, ob wir tatsaechlich - wie geplant - im Maerz nach Indien reisen werden oder nicht. Im Moment sind wir unentschlossen und wollen die weitere Lage abwarten. Wegen moeglicher Anschlaege haetten wir aber weder nach London reisen noch mit British Airways fliegen duerfen.
Die furchtbaren Anschlaege von Bombay und die Besetzungen in Bangkok sind in diesen Tagen ein haeufiges Gespraechsthema unter uns. Diana und Paul wissen nicht, ob sie in 2 Wochen ab Bangkok wieder nach Hause fliegen koennen. Ueber die von ihrer Reisegesellschaft angegebene Telefonnummer fuer die Rueckbestaetigung ist nichts zu erfahren; die Nummer ist eh falsch. Und bei der richtigen Nummer laufen wohl die Draehte heiss, wir kommen nicht durch. Wir informieren uns ueber das Internet; haeufig heisst es "Krise in Thailand" und man bekommt allein beim Lesen den Eindruck, dass ganz Thailand in Aufruhr ist. Dabei haben es wohl einige Oppositionelle sehr geschickt verstanden, mit vergleichsweise wenig Aufwand (Flughafenbesetzung), viel zu erreichen und damit fuer viel Aufsehen zu sorgen (grosse Auswirkung auf den Flugverkehr und den Tourismus). Im uebrigen Land geht das Leben weiter, auch wenn im fernen Bangkok die unterschiedlichen Vorstellungen von Demokratie aufeinander prallen.
Da Truebsal blasen fuer uns wenig Sinn macht, schauen wir uns noch etwas Chiang Mai an und planen eine Tour in den Nordwesten Thailands.
Beim Sightseeing durch Chiang Mai kann man an so wunderschoenen Wats wie diesem vorbeilaufen und es ist "nur"
Ueber die Gesellschaft "North Wheels" mieten wir uns fuer die naechsten Tage ein grosses Auto, einen Isuzu mit 9 Sitzplaetzen. Morgen geht's los.
Dienstag, 9. Dezember 2008
27 - 29.11. Sukothai
Alt-Si-Satchanalai besuchen kann und das 30 Tage lang gueltig ist. Die vielen, z.T. gut erhaltenen Wats, Chedis und Buddhastatuen lassen unsere Herzen hoeher schlagen.
24. - 26. 11. 2008 Bangkok
Dienstag, 2. Dezember 2008
ZWISCHNBEMERKUNGEN am 3.12. 2008
A propos Indien: wir haben unsere Reiseplaene dorthin noch nicht 100% begraben, aber die Sicherheitslage spricht halt doch dagegen. wir ueberlegen uns in den naechsten Tagen und Wochen einen Plan B (z.B. Osama Bin Laden in Pakistan mit Wasserpistolen vollspritzen oder einen anderen Terroristen namens George W. Bush wegen tausenfacher Menschenrechtsverletzungen vor den internationalen Gerichtshof bringen.
Also, wie ihr seht, was bleibt ist der Humor, auch wenn er schwarz ist (hat nichts mit der Hautfarbe zu tun).
Wir gehen morgen auf eine Tour durch Nordwestthailand und werden wieder nach Chiang Mai zurueckkehren. Uns geht es bestens, wir sind alle gesund.
16. - 24.11. 2008 Sydney
Wir fahren vorher mit dem Motorhome ins Zentrum hinein, da wir moeglichst nahe an einer Unterkunft parkieren moechten. Nun ja, wie in jeder groesseren Stadt ist es gar nicht so einfach, a) sich zu orientieren und b) einen grossen Parkplatz zu finden. Schlussendlich schaffen wir beides, auch wenn das GPS in der Stadt vollkommen ueberfordert ist. Ohne die Technik und mit dem guten alten Statdtplan sind wir besser zurecht gekommen. Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, dass Sydney bereits so busy ist. Wir fragen bei etwa 7 Unterkuenften an - Jugendherbergen, Backpackerunterkuenften, Guesthouses -; Alle sind ausgebucht oder haben keinen Platz fuer 8 Uebernachtungen oder sie haben Alkoholausschank und dann sind Kinder, selbst in Begleitung der Eltern, nicht erlaubt.
Nach langem Suchen kommen wir schlussendlich in einem Hotel unter, welches nur 15 Dollar pro Nacht teurer ist, als eine nahe gelegene, heruntergekommene Backpackerunterkunft, und erst noch sauber, mit taeglicher Reinigung, kleinem Kuehlschrank, TV und Wasserkocher. Die bessere Umgebung wird uns spaeter noch sehr hilfreich sein.
Da schon frueher Nachmittag ist und der Magen nach Nachschub ruft, gehen wir in ein Kaffee und essen verschiedene Rollen, ich eine Spinatrolle mit Fetakaese. Leider merkt man erst zu spaet, ob das Essen gut oder schlecht ist; und dann auch dummerweise an aeusserst unangenehmen Symptomen wie Erbrechen und Durchfall.
Zweieinhalb Tage liege ich flach (den Weg zum WC finde ich danach mit verbundenen Augen). Leider kann ich Timon seinen Geburtstag nicht so recht mitfeiern. Die Kinder essen eine Sachertorte und Timon bekommt verschiedene Geschaenke.
Die ganze Woche in Sydney ist es ueberwiegend kalt, oft regnerisch. Eigentlich sollte es 25 - 30 Grad warm sein. Das Wetter spielt verrueckt. Die letzten Tage ziehen wir manchmal T-Shirt plus langarmeliges T-Shirt, plus Fliecejacke an, damit wir nicht kalt haben. wir unternehmen die letzten 3 Tage doch noch einiges, sehen natuerlich das Operahouse, gehen in das Observatorium und sehen eine Sonneneruption und spazieren am Hafen entlang. Einmal laufen wir zufaellig an einer Technoparty vorbei, am hellichten Tag. Die Party begann am Nachmittag und ist um 22:00 Uhr beendet. Downunder ist alles ein bisschen verkehrt.
Am letzten Tag sind wir dann froh, dass es endlich weitergeht. Thailand wartet.
14. & 15.11. Blue Mountains
Am naechsten Tag fahren wir zu einem Lookout, der von asiatischen Touristen uebervoelkert ist, von wo aus man einen schoenen Blick auf die 3 Schwestern hat (ja, ja, auch in Australien gibt es die drei Schwestern).
die drei Schwestern
Die letzte Nacht im Motorhome verbringen wir auf einem Campingplatz, 35 Km vom Zentrum von Sydney entfernt.
Unsere Zeit in Australien ist fast vorbei. Die Zeit rast, auch wenn wir den groesseren Teil unserer Weltreise noch vor uns haben.
Am Abend ist Zeit, ueber manche lustige Begegnung und Begebenheit zu lachen: z.B. ueber einen indischstaemmigen Taxifahrer in Fiji, der sich waehrend der Fahrt alle paar Augenblicke ein Nasenhaar ausrupft; oder eine australische Angestellte eines Campingplatzes, die nicht will, dass wir unsere letzte Nacht bezahlen, da wir nicht mehr im Computersystem sind; oder der fein saeuberlich aufgezeichnete Plan auf einer Toilette, diese im Notfall doch bitte durch die - einzig moegliche Tuere, durch die man hineinkommt - zu verlassen.
Auch, was in Kinderkoepfen vor sich geht, hat fuer uns Erwachsene manchmal einen Lacher zur Folge. Timon kann einmal am Abend nicht einschlafen und fragt, wie schwer eigentlich die Schnauze eines Krokodils ist. Wenn man naemlich - meint er weiter - vor einem Krokodil steht und keinen Fluchtweg mehr hat, braucht man doch nur die Schnauze fest zu halten. Dazu muesse er aber unbedingt wissen, wie schwer die Schnauze eines Krokodils ist. Nach kurzer Diskussion kann er dann bald einschlafen.
12. / 13. 11. Port Stephens
Sonntag, 23. November 2008
10. & 11. 11. 2008 Coffs Harbour
Am naechsten Tag also besuchen wir die Delphinshow. Die Delphine zeigen ein paar Kunststuecke und man kann sich mit ihnen photographieren lassen. Alles auf den durchschnittlichen Geschmack des Besuchers ausgerichtet. Nach der Show kommt ein Betreuer auf unsere kleine Gruppe zu und holt einen Delphin her, damit wir ihn lange streicheln koennen. Das ist bedeutend schoener, als das eingespielte Programm von vorher.
Am Mittag fahren wir weiter nach Sueden. Unterwegs ertappe ich mich dabei, dass ich an meine Arbeit bzw. an meinen Arbeitspaltz denke. Fehlt mir die Arbeit schon, oder habe ich inzwischen genug Abstand, ueber meine Arbeit nachzudenken? Ich entscheide mich mal fuer das Zweite.
Nach 4 Stunden reiner Fahrzeit erreichen wir Port Stephens, unser heutiges Etappenziel. Wir sind jetzt keine 200 Km mehr von Sydney entfernt. In Port Stephens wollen wir noch gerne ein paar ruhige Strandtage verbringen. Leider macht das Wetter nicht so mit. Auf der ganzen Strecke regenet es immer wieder.
9.11. 2008 Fahrtag
Wir fahren vom Lamington Nationalpark ueber Byron Bay nach Yamba, wo wir am Abend ankommen.
7. & 8. 11. Lamington Nationalpark
Auf dem Campground huepfen ein paar Rockwallabies herum und mehrere Arten bunter Papageien fliegen einem um die Ohren.
Den naechsten Tag verbringen wir mit einer kleinen, 11 Km langen Rundwanderung, den "Box Forest Circuit". Das Risiko einer laengeren Tour gehen wir nicht ein, da fuer den Nachmittag Regen und Sturm angesagt sind. Wir laufen durch einen ausgesprochen schoenen Hoehenregenwald (1000 Meter hoch) mit riesigen, uralten und knorrigen Baeumen wie aus einem Maerchen. Man sieht auch immer wieder grosse Wuergefeigen, die sich ueber Jahre hinweg um einzelne Baeume schlingen. Die Wanderung fuehrt zwei mal durch den Canungra Creek, wobei wir einmal etwas suchen muessen, wo denn der Weg weiter geht.
Wir sind seit kaum 15 Minuten wieder bei O'Railleys angekommen, da faengt es an wie aus Kuebeln zu regnen. Puh, Glueck gehabt.
6.11. 2008 Hinterland
Wir fahren ueber Nambour zu einer sehr schoenen Rundfahrt durch die Blackall Range (Mapleton, Mountville, Maleny), machen an einem Wasserfall und an Aussichtspunkten halt und unternehmen einen kleinen Spaziergang. Immer wieder bietet sich ein herrlicher Blick auf die Kuestenebene und auf die Glass House Mountains.
3. - 5. 11. 2008 Fraser Island
2.11.2008 Hervey Bay
Samstag, 22. November 2008
29.10.-1.11. 2008 Yappoon / Great Keppel Island
Nach dem Park besuchen wir noch die Capricorn Caves, ein grosses Hoehlensystem. Ein Teil wurde zu einer Kathedrale ausgebaut. Unsere Fuehrerin liess ruhige Musik laufen (gute Akustik) und machte alle Lichter aus. Ist noch beeindruckend, v.a., wenn nur nach und nach verschiedene Kerzen, spaeter Lichter wieder angezuendet werden.
28.10.2008 Von Townsville nach Sarina
27.10.2008 Fahrt nach Townsville
25.- 27.10.2008 Undara Lava Tubes
20. - 24. 10. 2008 Mission Beach
Am dritten Tag unternehmen wir eine kleine Wanderung in einen nahe gelegenen Park. Dort haben wir nicht nur mehrmals einen sehr schoenen Ausblick auf die Bucht und vorgelagerte Inseln, sondern wir sehen auch zwei Exemplare der groessten in australien lebenden Lizards, den "Lace monitor". Diese legen ihre Eier in Termitennester im Baum. Innerhalb des Termitennestes herrscht eine konstante Temperatur, die ausreicht, das Ei auszubrueten. Wenn die Jungtiere soweit sind, dass sie schluepfen, kommt das Muttertier zurueck zum Termitennest. Einfach genial.
Am letzten Tag unternehmen wir eine Schnorcheltour zum Great Barrier Reef. Das Boot ist OK, die Betreuung OK aber der Ausflug ist trotzdem etwas enttaeuschend. Man sieht nur wenige Korallen, die meisten tot und auch nur wenige Fische dafuer ein paar schoene grosse. Ausserdem ist die Stroemung stark und fuer die Kinder ist es manchmal schwer, dagegen anzuschwimmen. Der Kaptn' meint in einem Gespraech, dass durch den Cyclon von 2006 viele Hartkorallen zerstoert wurden. Dagegen haben viele weichkorallen den Sturm eher unbeschadet ueberstanden. Von anderen Tourteilnehmern erfahren wir, dass Ausfluege weiter noerdlich, ab Cairns, aehnlich enttaeuschend waren. Es scheint fast so, als haette das Great Barrier Reef an einigen Stellen viel Geschaden genommen.
Am Abend kommen wir auf dem Campingplatz mit einem Londoner ins Gespraech, der schon seit einigen Jahren in Australien lebt und jetzt durchs Land reist. Er ist auch Psychiatriepfleger, arbeitet jetzt aber in der Onkologie. Natuerlich reden wir auch ueber die Pflege und entdecken viele Gemeinsamkeiten zwischen der Pflege in der Schweiz und in Australien, z.B. die Angst vor Neuem und vor Veraenderung. Irgendwie scheint das der Pflege mit einer Langzeitwirkung eingeimpft worden zu sein.
Freitag, 21. November 2008
19.10.2008 Paronella Park - Mission Beach
Vorbei an vielen Zuckerrohrfeldern mit Schienen, kleinen Waggons und Loks zum Verladen zieht es uns wieder an die Kueste. Wir brauchen wieder etwas Sonne und Strand. Mission Beach scheint dafuer genau das Richtige zu sein.
18.10.2008 Fahrt ab Atherton bis Paronella Park
Donnerstag, 20. November 2008
17.10.2008 von Mareeba nach Atherton
16.10.2008 Mareeba
14. / 15. 10. 2008 Cape Tribulation
Am zweiten Tag unternehmen wir zwei "Junglewalks". Nun ja, "Junglewalks" ist etwas uebertrieben, auch wenn es ueberall so steht. Es sind Holzplankenwege, die leicht begehbar sind. Wir lassen uns auf den Wegen Zeit und sind trotzdem schneller, als die am Anfang auf einer Tafel angegebene ungefaehre Laufzeit. Es gibt noch einen laengeren Trek auf einen nahe gelegenen Gipfel. Wegen des vielen Regens und der schlechten Witterung raet man uns aber davon ab.
Am NM lernen wir eine Familie mit zwei Kindern aus Basel kennen, die 2 Monate hier in Australien und einen weiteren in Neuseeland verbringen werden. Alle vier Kinder spielen lustig miteinander im Motorhome und sind froh, dass sie sich mal mit anderen Kindern in der Muttersprache unterhalten koennen, waehrend wir 4 Erwachsenen einen geselligen Abend bei einer Flasche Wein geniessen. Der Vollmond strahlt herrlich auf den Strand und das Meer - eine Augen- und Seeleneweide.
12. / 13. 10. 2008 Port Douglas
9. - 11.10. 2008 Ellis Beach
Am 11. 10. feiern wir natuerlich auch Chatrina's Geburtstag. Allerdings vermissen wir dafuer Oma's Kuchen (sicher nicht zum letzten Mal). Wir behelfen uns mit Scones und einer Kerze (alle passen schliesslich nicht drauf) und die Kinder haben im geheimen schoene Bilder gemalt.
Dienstag, 21. Oktober 2008
2.10. - 9.10. 2008 Cairns
Wir moechten uns ein Motorhome organisieren, um damit die Ostkueste bis Sydney hinunter zu fahren. Da wir das aber nicht schon von zu Hause aus organisiert haben, dauert alles recht lange. Wir klappern mehrere Vermieter ab und werden bei Britz fuendig. Ein Motorhome ist aber erst ab 9.10. verfuegbar. So bleiben wir die naechsten Tage in Cairns und kaufen einiges ein. Timon braucht neue Trekkingschuhe; bei seinen jetzigen loest sich die Sohle auf. Nicht gerade die gute schweizer Qualitaet. Von unserer Reisegesellschaft in Basel (Globetrotter: so viel Werbung darf sein) haben wir erfahren, dass unser Weiterflug von Sydney nach Bangkok gestrichen wurde. (Zum Glueck erfahren wir das so frueh und nicht erst am Flughafen). Also, noch schnell den Flug umaendern, da man uns automatisch auf den naechsten Tag umgebucht hat. Fuer das Motorhome selber haben wir auch noch einiges gekauft und wir beide haben uns jeweils eine Sonnenbrille geleistet (so viel Luxus muss sein). Einen Ausflug nach Kuranda mit einer alten Eisenbahn haben wir noch unternommen. Haetten wir uns aber auch ersparen koennen. Die Zugreise ist zwar ganz nett. Kuranda selber besteht aber nur aus Ramsch- und Souvenirlaeden. Hin- und wieder entleert sich eine Busladung Touristen und wird nach 2 Stunden wieder eingesaugt.
Cairns ist uns zu touristisch und wir sind froh, als am 9.10. das warten ein Ende hat. Als naechstes wollen wir erst in den Norden bis zum Cape Tribulation und dann nach Sueden.
Mittwoch, 8. Oktober 2008
24.9. - 2.10. 2008: Sydney und das Rote Zentrum
The Red Centre
Am naechsten Tag machen wir uns mit einem 4-Rad-angetriebenen Mitsubishi Pajero und ausgeruestet mit 24 Liter Wasser und einer Dijeridoo-CD auf den Weg durch das Rote Zentrum. Es geht von Alice Springs den Namatjira Drive bis Glen Helen, von wo aus wir die Schlucht "Ormiston Gorge & Pound" in etwa 2 Stunden durchwandern. Unterwegs sehen wir zwei Rock-Wallabies (eine Art Kangaroo), die uns recht nahe heranlassen. Wieder am Auto zeigt das Thermometer 39 Grad an. Zeit fuer eine abkuehlende Dusche. Am Abend lernen wir Donna und Tony kennen, die uns noch einige Tips fuer die Weiterfahrt geben.
Blick von der Orniston Gorge aus
Am naechsten Tag fahren wir von Glen Helen ueber eine unbefestigte Strasse zum Palm Valley (Palmental). Die letzten ca. 20 Km sind etwas abenteuerlich, da die "Strasse" nur noch erraten werden kann. Sie fuehrt durch ausgetrocknete Flussbetten und manches Mal riefen wir "Mensch, wo ist denn die Strasse?" Hat uns aber allen Spass gemacht. Eine kleine Wanderung fuehrt durch das Palm Valley, wo viele Palmen fuer einen angenehmen Kontrast zur sonstigen ausgetrockneten Outback-Umgebung sorgen. Weiter geht es auf der Meerenie Loop Road zum Watarrka National Park (Kings Canyon), den wir am Abend erreichen. By the way: die Australier wirken oft sehr unkompliziert, alles ist so easy, einer der meisten Aussagen, die man hoert ist "no worries". Andererseits koennen sie furchtbar kleinlich sein. Um 19:00 schliesst der kleine Supermarkt, wo wir uns noch schnell mit Trinken und etwas zu Essen eindecken wollten. Um 19:02 stehen wir vor der Tuere und werden ziemlich schnippisch aufgefordert, wieder zu gehen. (Aehnliches ist uns mehrmals passiert). Aber eben, no worries, die Kneipe neben an ist offen und hat Bier fuer eine ganze Armee (reicht knapp, um meinen Durst zu loeschen :-).
Am naechsten Tag wandern wir durch den Kings Canyon. Nach einem steilen Aufstieg wird man die naechsten 4 Stunden immer wieder durch phantastische Ausblicke und eine grandiose Landschaft entschaedigt. Es ist heiss und wir trinken zusammen fast 5 Liter Wasser weg. OK, wie haetten frueher starten sollen aber wie das eben so ist. Bis alle parat sind, das dauert halt seine Zeit, gell.
Nach einer weiteren Nacht machen wir uns frueh auf den Weg zum Uluru (Ayers Rock). Das Ayers Rock Resort erreichen wir am Mittag. Nach dem Einchecken machen wir uns gleich auf den Weg zu den Kata Tjutas (Olgas), ca. 40 Km westlich vom Uluru. Eine schoene kleine Wanderung fuehrt durch diese kuppelartigen Felsen. Es ist schon beeindruckend, an mehreren hundert Meter hohen Felskuppen entlang zu laufen, den Wind zu spueren, die Konturen im Felsen, die sich, je nach Entfernung und Sonneneinstrahlung immer wieder aendern, wahrzunehmen ... usw. Am Abend treffen wir Donna und Tony wieder, mit denen wir Erlebnisse austauschen. Wir bleiben aber nicht lange, da wir morgen frueh aufstehen wollen, um den Uluru bei Sonnenaufgang zu erleben.
Nun ja, frueh aufstehen ist eigentlich nicht unsere Sache (ist ja wie aufstehen, um arbeiten zu gehen; iiih!). Nach ein paar Minuten murren sind dann aber alle mehr oder weniger wach. Um 5:40 passieren wir den Eingang zum Nationalpark und fahren zum Sunsrisepoint. Sehr eindruecklich, wie sich die Farben des Uluru alle paar Minuten aendern. Irgendwann machen wir uns auf den Weg, den Uluru zu umwandern. Es pfeift ein starker Wind und es ist recht frisch. Es hat immer wieder Schilder, dass man die naechsten Meter nicht photografieren soll, weil dieser Abschnitt ein Heiligtum der maennlichen oder weiblichen Ureinwohner ist. Witzigerweise auch der Abschnitt, den noch 2 Stunden zuvor ca. hundert Touristen vom ausgeschilderten Sunrisepoint aus photografiert haben. Es lebe der Widerspruch (den man dann noch den Kindern erklaeren soll/muss). Unterwegs sehen wir noch einen Thorny Devil, ein ziemlich gefaehrlich aussehender Zeitgenosse (Echse) mit vielen Stacheln, der aber voellig ungefaehrlich ist. Nach 4 Stunden sind wir wieder am Auto. An Hosen, Schuhen und Rucksaecken haftet roter Staub. Zeit fuer den Pool, wo wieder Donna und Tony treffen. Er ist bei der Navy und z.Zt. in der Naehe von Darwin stationiert und sie wohnt in Sydney. Viel weiter auseinander kann man in Australien nicht mehr wohnen. Nach 3 Stunden Pool, Quatschen, Kaffee, quatschen, Bier und Weisswein laedt uns Donna ein, wenn wir in Sydney sind, koennten wir bei ihr uebernachten. Mal schaun, ob das ernst gemeint ist.
Am naechsten Tag fahren wir vom Uluru ueber den Lasseter und den Stuart Highway zurueck nach Alice Springs. In einer Aboregene Art Gallery stossen wir auf eine der giftigsten Schlangen und auf eine ziemlich giftige Spinne. Zum Glueck fristen sie ihr Dasein eingemacht in einer Konservierungsfluessigkeit hinter genuegend Glas :-).
Das Red Centre hat uns sehr beeindruckt. Die Landschaft ist aussergewoehnlich schoen, oft bizarr. Sie hat uns die ganze Woche in seinen Bann gezogen.
Dienstag, 7. Oktober 2008
22.9. - 24.9. 2008 Nadi
In Nadi besuchen wir noch den groessten Hindutempel von Fiji. Manche Goetterbilder sind so wunderbar kitschig, dass sie schon wieder schoen sind. Wir unterhalten uns noch eine Zeit lang mit dem Kuenstler, der schon seit 4 Jahren alle Bilder des Tempels neu gestaltet und noch 1 Jahr Zeit hat, damit fertig zu werden. Dann geht er wieder zurueck nach Kerala in Indien. Richtig herzlich wird er, als wir ihm erzaehlen, dass wir naechstes Jahr nach Indien und auch nach Kerala gehen wollen.
Fiji hat uns gut gefallen. Die Menschen sind sehr freundlich und lachen viel. Alles geht etwas langsamer und ruhiger und es wird nicht alles so genau genommen. Und natuerlich hat es wunderschoene Inseln zum Relaxen. Allerdings braucht man eine groessere Reisekasse als fuer Suedostasien. Besonders teuer sind die Uebernachtungen und das Fliegen. Wenn man die Moeglichkeit hat, selber zu kochen und wenn man mit oeffentlichen Verkehrsmitteln reist kommt man nicht nur mit den Einheimischen in Kontakt, sondern reist auch noch etwas guenstiger. Ein Segen und gleichzeitig ein Fluch scheint die um 1870 begonnene (seit der britischen Kolonialisierung) Einwanderung von Indern zu sein. Diese beherrschen jetzt naemlich praktisch das gesamte Geschaeftsleben, was Fiji wirtschaftlich erst dahin gebracht hat, wo es jetzt steht. Andererseits fuehrte das in der Vergangenheit auch schon zu ethnischen Konflikten. Wir verlassen Fiji in dem Gefuehl, dass wir nach 6 Wochen genug gesehen haben. Ein schoenes Land, dass uns aber nicht fest in seinen Bann gezogen hat.
Dienstag, 23. September 2008
17.9. - 21.9. 2008 Nananu - I - Ra
In Vairiki verlassen wir den Bus und werden von mehreren Taxifahrern umzingelt. Nach kurzem, nur maessig erfolgreichem Verhandeln geht es zur Anlegestelle und weiter mit einem kleinen Boot auf die Insel. Wir haben uns vor 2 Tagen bei der Safari Lodge angemeldet. Nananu-I-Ra ist, wie im Lonely Planet beschrieben, ein kleines Paradies. Der Strand ist recht schoen (wenn man nicht zu weit laeuft), Schnorcheln ist OK, auch Kanufahren. Wenn es zu fest windet laufen wir in 10 Minuten auf die windgeschuetzte Seite. Auch eine schoene, mehrstuendige Wanderung haben wir, trotz Protesten von Medea und Timon, - ach menno, schon wieder wandern - unternommen. Nach unserer Beobachtung wird kein Resort von Einheimischen geleitet. Der Konkurrenzkampf muss gross sein, sind doch einige Resorts pleite gegangen. In den Resorts wird v.a. westliches Flair verbreitet: das Essen ist eher westlich, es gibt keine einheimische Musikgruppe, was uns doch auf Caqalai so gut gefallen hat. Natuerlich treffen wir wieder viele Leute, Traveller und Moechtegerntraveller und wir sind ganz stolz auf unsere Art des Reisens. Sind doch einige junge Reisende direkt ab Flughafen Nadi mit dem Taxi fuer ueber 100 Fijidollar nach Nananu-I-Ra gefahren, wo sie sich dann 2, 3 oder 4 Wochen von Nudelsuppen ernaehren. Danach geht es wieder mit dem Taxi zum Flughafen nach Nadi. Fiji lernt man so kaum kennen.
So gehen die Tage nach und nach dahin und wir sind schon ganz gespannt auf unser naechstes Reiseziel - Australien.
12.9. - 17.9. 2008: Insel Ovalau / Levuka
Der Rest ist schnell erzaehlt. Die Ausfluege, die wir auf der Insel vorhatten, koennen wir nicht unternehmen. Unsere Ausfluege fuehren uns gerade mal bis auf's WC. Jeden Tag nimmt ein anderes Familienmitglied das nicht mehr so stille Oertchen fuer sich in beschlag. Wir haben nach und nach alle Durchfall und die Insel stinkt uns bald einmal. Selbst die Weiterreise nach Nananu - I- Ra verzoegert sich dadurch.
Montag, 15. September 2008
1.9. - 12.9. 08 Caqalai
Mehr Komfort bieten die Huetten nicht. Die einzige Dusche (nur Kaltwasser) befindet sich verborgen hinter ein paar Palmblaettern und ist nach oben hin offen. Ein Lavabo und einen Spiegel sucht man vergebens. Unsere Zaehne putzen wir im Freien. Ab 18:30 ist es dunkel und wir laufen mit Oelfunzel oder Taschenlampe durch die Gegend. Und trotzdem oder gerade deswegen ist dies unsere Trauminsel. Wir liegen viel am weissen Sandstrand unter schattenspendenden Palmen. Zum Glueck haben die Kokosnuesse Augen, wie die Insulaner sagen, und tatsaechlich ist bis jetzt noch nichts passiert. Nur wenige Meter vom Strand entfernt tauchen wir in ein Aquarium aus bunten, verschiedenartigen Fischen und Korallen ein - wunderbar. Wir koennen kaum genug davon kriegen. Auch Medea und Timon trauen sich mit Unterstuetzung etwas zu schnorcheln. Die Insel selber ist in 15-20 Minuten zu Fuss umrundet, was aber nur bei Ebbe moeglich ist. Die Essenszeiten geben den Tagesrhythmus vor: aufstehen, 08:00 fruehstuecken, dann Strand mit baden, schnorcheln, lesen oder traeumen, 13:00 Mittagessen, dann wieder Strand mit baden, schnorcheln, lesen oder traeumen, 16:00 ein Nachmittagstee, danach Strand oder Volleyball spielen und das Duschen nicht vergessen, da es nach 18:30 dunkel wird. Um 19:00 gibt es Nachtessen, das durch die inseleigene Musikband mit fijianischer Musik begleitet wird. Anschliessend gibt es Kava-Trinken fuer alle. Kava ist ein Wurzelgetraenk, schmeckt ein bisschen wie bitterer Tee und betaeubt nach jedem Schluck ein klein wenig Zunge und Hals. Nichts fuer Leute mit Ansteckungsparanoia, da alle das Kava aus der gleichen ausgehoelten Kokosnussschale trinken - mmh, lecker.
Timon freundet sich schon bald mit dem Saenger und Bandleader, Massi, an und spielt jeden Abend mit der Band ein bassaehnliches Instrument. Sie sammeln gemeinsam Krebse, bauen ein Bambusfloss, fuettern eine junge, gefangene Schildkroete, bauen Sandschildkroeten - kurz, sie haben immer etwas zu tun.
Einige Tage lang war ausser uns nur noch eine weitere Familie aus Deutschland (aus Bayern, ganz wichtig!) auf der Insel. Medea hat sich prima mit der 17jaehrigen Tochter verstanden. Die beiden suchten unermuedlich kleinste Muscheln im Sand und fertigten aus gefundenen Nylonfaeden schoene Armbaender.
Einmal meint der Kaeptn', dass die Leute hier auf der Insel hart arbeiten wuerden. Wir koennen uns ein Schmunzeln dazu nicht verkneifen. Die einzigen, die hart arbeiten muessen, sind die Frauen, die kochen und die Waesche von Hand waschen. (wir wissen wovon wir reden; auch wir haben mit Brett und Buerste unsere Waesche geschrubbt). Alle anderen, meist die Maenner, schieben eine verdammt ruhige Kugel. Am Montag, Dienstag und Mittwoch verbringen sie den Morgen mit musizieren, ein bisschen Laub rechen und kurze Zeit spaeter legen sie sich in die Betten der freien Huetten - von denen es einige gibt - um einem ausgedehnten Mittagsschlaf zu froehnen. Abends hoert man dann, wie das Kava zu Pulver gestampft wird. Richtig zu leben erwachen sie, wenn sie nachmittags Volleyball spielen oder abends ihre ausgesprochen schoenen Lieder singen koennen. Ab Donnerstag wird es dann richtig geschaeftig; da werden die WC-Haeuschen ausgebessert, heruntergefallene Palmblaetter und Kokosnuesse zusammengetragen und neue Bure (Strohhuetten) gebaut. Das alles meist mit viel Lachen, manchmal mit singen und v.a. ohne Hektik. Zwischendurch wird mit uns Gaesten die benachbarte "Snake-Island" besucht, Kokosnuesse frisch vom Baum geholt und getrunken oder Koerbe und Huete aus Palmblaettern geflochten. Auch der Sonntag ist streng. Da ist ein dreimaliger Kirchengang fuer alle Pflicht.
Wir verlassen Caqalai mit einem weinenden Auge, da uns die Fijis wegen ihrer ueberaus freundlichen und liebenswuerdigen Art sehr ans Herz gewachsen sind.
Auf der Bootsfahrt zur Insel Ovalau treffen wir auf dem offenen Meer auf eine Herde Delphine. Faszinierend anzuschauen, wie diese wunderschoenen Tiere uns eine Zeit lang begleiten, einige sogar hochspringen, um dann ploetzlich wieder zu verschwinden. Wir sagen unserem Paradies Ade.
30.08. - 1.9. 2008 Suva
Wir kommen in der Colonial Lodge unter, eine atmosphaerische Backbackerunterkunft, auch wenn die Zimmer etwas klein sind. Medea und Timon spielen schon bald einmal mit den beiden Kindern der Betreiberin, Colin und Joshua. Dabei lernen beide noch besser englisch reden. Chatrina freut sich auch auf Suva. Hier gibt es ein grosses Kaufhaus, das MHCC und darin gibt es ein Cafe mit sehr gutem Capuccino. Wir sind 1-3 Mal am Tag im Cafe.
Die Zeit in Suva nutzen wir zu einem Ausflug in den sehr sehenswerten Colon-I-Suva-Forest-Park, 11 Km noerdlich von Suva. Ausserdem organisieren wir die Weiterreise. Nach Tonga werden wir nicht mehr fliegen. Die Schlechtwetterfront zieht von Fiji nach Tonga. Stattdessen moechten wir auf die Insel Ovalau reisen, um ein, zwei Ausfluege auf der Insel zu unternehmen. Ausserdem liegt hier die alte Hauptstadt von Fiji, Levuka, die einen Besuch wert ist. Von dort koennten wir ueber ein oder zwei kleinere Inseln wieder zurueck auf die Hauptinsel. Wir haben aber die Rechnung nicht mit der Schule gemacht. Diese Woche ist naemlich wieder Schulbeginn in Fiji und die Kinder kehren in ihre Doerfer und Inseln zurueck. Am Bligh Waters Schalter, wo wir die Bus- und Schifffahrt nach Ovalau buchen moechten, heisst es, dass fuer Morgen alles ausgebucht ist und die naechsten beiden Tage auch unsicher sind . In Suva wollen wir nicht laenger als noetig bleiben und entscheiden uns halt fuer den umgekehrten Weg. wir gehen auf die Insel Caqalai (gesprochen Dangelai).